Leserbrief zum Artikel Porträt: Maulkorbträger des Tages: Peter-Michael Diestel
vom 09.09.2019:
Faschistoider Dreck
Was dieser aufgeblähte, narzisstische Altpfau in der besagten illustren Runde beklagt, ist eigentlich nichts anderes als das Bedauern darüber, dass die »oberen Zehntausend« im Osten seinerzeit nicht genügend von der Beute bei der Zerschlagung der DDR abbekommen und nach seiner Meinung bis heute zuwenig Einfluss innerhalb des kapitalistischen Nachfolgesystems erlangt hätten, während in Wirklichkeit Figuren wie er sich bereits vor drei Jahrzehnten bereitwillig im Kapitalismus eingerichtet hatten und seitdem unentwegt ihre persönlichen Pfründe mehren. Zur Lage der Abgehängten und Zurückgebliebenen hingegen kein einziges Wort. Offensichtlich überhaupt nicht zu begreifen scheint er, dass die Menschen im Osten nicht etwa deshalb AfD wählen und regelmäßig auf die Straße gehen, weil es keine oder kaum originäre Ossivorstände, -aufsichtsräte, -richter oder -rektoren dort gibt – das interessiert die einen feuchten Dreck, bzw. das wissen die meisten wahrscheinlich erst gar nicht –, sondern weil sie inzwischen begriffen haben, wie sie von den Wendehälsen à la Diestel, Krause, de Maizière und Co. seinerzeit an den Westen verraten wurden. Und nichts kränkt und verletzt Menschen nun mal mehr als schändlich verratenes Vertrauen. Mit dem Satz: »Niemals hätte ich mein Vaterland den Kommunisten überlassen«, grenzt er ferner nicht nur unzählige Menschen als nicht zum »Vaterlandx gehörend aus, sondern er ignoriert sogar auch noch die historische Tatsache, dass es eben genau jene Kommunisten waren, die im erbitterten Kampf gegen die sein »Vaterland« zerstörenden und in den Abgrund führenden Nazis den größten Blutzoll erbracht haben. Und so einen faschistoiden Dreck darf man auch noch dreißig Jahre nach der Annexion der DDR gänzlich unwidersprochen und unter denunziatorischem Applaus im Westfernsehen absondern.