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Leserbrief zum Artikel Unterwegs im Osten: Jubel, Grusel und Retusche vom 07.09.2019:

Junkernland in Bauernhand

Junkernland in Bauernhand hieß die volkstümliche Übersetzung der 1945 von den Siegermächten in Potsdam gefassten Beschlüsse: die Herren »von« und »zu« enteignen. Weil eben diese Runkelritter das Rückgrat Preußens waren, die Hitler den Weg bereitet und den Zweiten Weltkrieg entfacht haben. Die von den Alliierten beschlossene Enteignung war also ein wesentlicher Bestandteil der Entnazifizierung Deutschlands, und diese Beschlüsse zur Enteignung und Entnazifizierung haben alle Siegermächte unterschrieben, also auch die westlichen Alliierten!
Wie die Geschichte jedoch gezeigt hat, haben sich die westlichen Alliierten nicht an diese Beschlüsse gehalten, und so fand in den westlichen Besatzungszonen eben keine Enteignung statt. Vielmehr lebte in der BRD das preußische Junkertum weiter mit allen seinen bekannten Auswüchsen und natürlich auch bekannten Zielen: die Enteignung in der Sowjetischen Besatzungszone rückgängig zu machen und das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Was ihnen 1989 schließlich auch gelang.
Insofern ist der Begriff Neonazi ja schon eine Lüge, denn es sind, von einer generischen Verjüngung abgesehen, ja dieselben geblieben. Und wer jetzt noch sagt, dass er 1989 nicht damit gerechnet hat, dass das ganze Volkseigentum der DDR zurück in die Krallen der Kriegsverbrecher gelangt, lügt natürlich ebenfalls.
Emil S., Erfurt
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Gelungene Vermittlung

    Über diesen Aufsatz habe ich mich sehr gefreut, da er von einem klaren Standpunkt aus das Erstarken faschistischer Tendenzen am thüringischen Beispiel darstellt und erklärt. Wir Marxisten neigen ja da...
    Theiß Urbahn, Berlin