Leserbrief zum Artikel Maghreb: Land im Umbruch
vom 23.07.2019:
Bitte eine linke Klassenanalyse
Mich ärgert die jW-Berichterstattung zu Algerien schon länger. Die FLN hat den antikolonialen Befreiungskampf gegen die Kolonialmacht Frankreich geführt, und die FLN-Regierung war immer eine befreundete Regierung der sozialistischen Länder, so wurden auch Experten/Facharbeiter_innen in der DDR ausgebildet. Heute ist die algerische Regierung einer der engsten Verbündeten Kubas, und die FLN unterstützt die Polisario, die Befreiungsbewegung der Westsahara (die von Marokko besetzt gehalten wird). Es wäre ein empfindlicher Rückschlag für die weltweite linke Bewegung, wenn in Algerien ein Rechtsruck gegen die FLN stattfinden würde. Sind also Proteste per se nur positiv zu sehen? Wenn ich an Venezuela und Nikaragua denke, sicherlich nicht. In dem Beitrag wird gegen die FLN-Eliten/Bürokratie geschrieben. Sie wurden vielleicht sogar in der UdSSR oder in Kuba oder in der DDR ausgebildet. (…)