Leserbrief zum Artikel Medizin und Ethik: Zwang ist keine Lösung
vom 13.08.2019:
Dringendere Themen
9.000 Menschen warten auf eine Organtransplantation. Darüber gibt es zahllose Diskussionen in den Medien und politischen Gremien über menschliche Schicksale, menschliche Würde, über Verantwortung und was man sonst noch alle an Phrasen hervorholen kann.
Aber selbst die Linkspartei mit dem »sozialen Gewissen« vergisst hier zwei sehr wichtige Fragen zu stellen: In welcher Krankenkasse sind diese 9.000 Menschen? In welcher Kasse sind diejenigen, die ihre Organe hergeben sollen?
Die Antworten auf diese Fragen werden mit Sicherheit die ungeheuerlichen Aktivitäten Herrn Spahns zu diesem Thema erklären, während im Land zahlreiche Arztpraxen schließen, Krankenhäuser nur noch arbeiten können, weil hier Ärzte aus Bulgarien, Polen … ihren Dienst tun. Das Gesundheitswesen in den osteuropäischen Ländern ist ganz bestimmt nicht Herrn Spahns Problem.
Vom Pflegenotstand muss ich hier nichts schreiben, und dass davon nicht nur 9.000 Menschen betroffen sind, sicher auch nicht.
Zurück zu unserer Warteliste. Um darauf zu kommen, muss erst einmal eine Diagnose erstellt werden, benötigt man zahllose Termine beim Hausarzt, beim Spezialisten, Radiologen, bei Laboren usw. Versucht das mal als Kassenpatient und dann als Privatpatient.
Die externen Experten, die angeblich gerecht darüber entscheiden, wer ein passendes Organ bekommt, das ist doch nur eine Beruhigungspille für Einfaltspinsel, die glauben, es könne hierzulande gerecht zugehen, besonders im Gesundheitswesen.
Hat denn der Transplantationsskandal vor einigen Jahren irgendwelche Folgen für die Beteiligten gehabt?
Haben die Patienten ihre Beute wieder hergeben müssen, mussten die korrupten Ärzte ins Gefängnis gehen oder gar eine Arztpraxis auf dem Lande übernehmen?
Über diese Herren haben sicher Mächtige die schützende Hand gehalten, denn für eine Kaufhallenkassiererin oder einen Chemiearbeiter haben sie sich nicht den Arsch aufgerissen. Doch wohl eher für den Onkel eines Bundesrichters, der seine Säuferleber ersetzt haben möchte.
Wird, wenn das Gesetz durch ist, nicht auch dem Organhandel Vorschub gegeben?
Wen interessiert es, wenn das Nein zur Organentnahme missachtet wird?
Nichts wird passieren – siehe Folgen des Skandals.
Es gibt dringendere Themen im Gesundheitswesen, wenn die mit der gleiche Energie angegangen würden, wäre Hunderttausenden Menschen mehr geholfen.
Wenn die Menschen merken, ihnen wird geholfen, dann sind sie auch zu mehr Hilfe, d. h. auch zu mehr Organspende, bereit.
Meinen Körper lasse ich mir jedenfalls nicht enteignen!
Aber selbst die Linkspartei mit dem »sozialen Gewissen« vergisst hier zwei sehr wichtige Fragen zu stellen: In welcher Krankenkasse sind diese 9.000 Menschen? In welcher Kasse sind diejenigen, die ihre Organe hergeben sollen?
Die Antworten auf diese Fragen werden mit Sicherheit die ungeheuerlichen Aktivitäten Herrn Spahns zu diesem Thema erklären, während im Land zahlreiche Arztpraxen schließen, Krankenhäuser nur noch arbeiten können, weil hier Ärzte aus Bulgarien, Polen … ihren Dienst tun. Das Gesundheitswesen in den osteuropäischen Ländern ist ganz bestimmt nicht Herrn Spahns Problem.
Vom Pflegenotstand muss ich hier nichts schreiben, und dass davon nicht nur 9.000 Menschen betroffen sind, sicher auch nicht.
Zurück zu unserer Warteliste. Um darauf zu kommen, muss erst einmal eine Diagnose erstellt werden, benötigt man zahllose Termine beim Hausarzt, beim Spezialisten, Radiologen, bei Laboren usw. Versucht das mal als Kassenpatient und dann als Privatpatient.
Die externen Experten, die angeblich gerecht darüber entscheiden, wer ein passendes Organ bekommt, das ist doch nur eine Beruhigungspille für Einfaltspinsel, die glauben, es könne hierzulande gerecht zugehen, besonders im Gesundheitswesen.
Hat denn der Transplantationsskandal vor einigen Jahren irgendwelche Folgen für die Beteiligten gehabt?
Haben die Patienten ihre Beute wieder hergeben müssen, mussten die korrupten Ärzte ins Gefängnis gehen oder gar eine Arztpraxis auf dem Lande übernehmen?
Über diese Herren haben sicher Mächtige die schützende Hand gehalten, denn für eine Kaufhallenkassiererin oder einen Chemiearbeiter haben sie sich nicht den Arsch aufgerissen. Doch wohl eher für den Onkel eines Bundesrichters, der seine Säuferleber ersetzt haben möchte.
Wird, wenn das Gesetz durch ist, nicht auch dem Organhandel Vorschub gegeben?
Wen interessiert es, wenn das Nein zur Organentnahme missachtet wird?
Nichts wird passieren – siehe Folgen des Skandals.
Es gibt dringendere Themen im Gesundheitswesen, wenn die mit der gleiche Energie angegangen würden, wäre Hunderttausenden Menschen mehr geholfen.
Wenn die Menschen merken, ihnen wird geholfen, dann sind sie auch zu mehr Hilfe, d. h. auch zu mehr Organspende, bereit.
Meinen Körper lasse ich mir jedenfalls nicht enteignen!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 25.08.2019.