Leserbrief zum Artikel Kommentar: Totalitäre Verheerungen
vom 22.07.2019:
Kampf dem Faschismus
Es geht nicht nur um die AfD, das ist wohl wahr, auch wenn Sachsens CDU angeblich in großer Angst und Sorge darüber ist und der T-online-Newsletter das thematisiert in der Meinung von Tatjana Heid.
Da dürfte seit Jahr und Tag ein ganz anderer Eindruck entstanden sein, als sich Sachsen und seine Regierenden stets sehr behäbig, blind und sorglos gegenüber allem braunen Sumpf zeigten. Bis in jüngste Tage wird von rechts bis links gegebenenfalls betont, wie demokratisch, legal und letztlich dem Wählerwillen entsprechend sei, was sich unter AfD und Co. etabliert, wächst und wuchert. Gefahr von rechts war nie die Sorge, allenfalls ein Wahlsieg der AfD bringt Sorge um Ämter, Posten und Plätze direkt am Futternapf der Macht. Kretzschmer kämpft gegen die AfD? Schauen Sie doch mal auf die Webseite der christlichen CDU Kretschmers! Der Feind steht wie immer links. Wahlkampf gegen links, die DDR und Sozialismus als Feindbild zeigen, das ist Kretzschmers Kampf, mit dem vielleicht sogar die AfD rechts zu überholen ist. Welche Überraschungen und Bedrohlichkeiten sollten denn die Wahlen haben, nachdem nun 30 Jahre Wahlen nun wahrlich erwiesen haben, was sie zu ändern vermögen, gefährden oder gar an Machtverhältnissen ändern. Allein das Machtstreben und der Kampf um Herrschaftserhalt, das lässt eine christliche Partei und ihre führenden Köpfe nicht nur jeden Anstand, jedes Mindestmaß an politischen Umgangsformen vergessen, ohne dass sie ihre eigenen verlorenen »Werte« vermisst. Wer das zerbombte Dresden 1945 bildlich neben marode Wohnbauten aus der DDR-Zeit stellt und das damit betitelt, »nationaler« und »real existierender« Sozialismus hätten nur Leid gebracht, dazu den uralten Slogan vom Freiheit statt Sozialismus aufträgt, der darf und müsste an sich aus oft betonter historischer Verantwortung Demagoge, Hetzer, Lügner und vielleicht noch anders genannt werden. Auch vor ’45 gab es also keine Faschisten, nur Sozialisten, die Millionen Tote zu verantworten hätten. DDR war angeblich ganz vergleichbar im Leid für Millionen im Osten – und damit sollen Wahlen für wen oder gegen wen gewonnen werden? Wir können und dürfen bei gegebener höchsten Demokratie sicher sein, selbst Wahlen, die eine AfD an die Macht bringen, ändern nichts an der Politik. In Lesart der CDU darf erinnert werden, 1933 hat sich an Politik und Machtverhältnissen nichts geändert, die Demokratie wurde entsorgt, darauf wurde per Diktatur regiert. Das weiß Klein Micha sicher nicht. Er kann sich zudem sicher sein, wenn es hier und da an Prozenten und Koalitionären fehlt, Sozialdemokraten, Grüne, Freie Demokraten und wahrscheinlich auch Linke stehen bereit, die CDU-Herrschaft noch einmal zu retten. Das wird dann ausgegeben als Kampf dem Faschismus, und alle haben eine ehrenwerte weiße Weste, haben von nichts gewusst, geahnt und doch wieder wie Generationen davor nur nach Recht und Gesetz gehandelt, nach bestem Wissen und Gewissen. Wer CDU wählt, muss jedenfalls wissen, er wählt mit Sicherheit auch AfD und mehr.
Allianz für Deutschland hörten wir es 1989 schreien. AfD heißt sie heute.
Da dürfte seit Jahr und Tag ein ganz anderer Eindruck entstanden sein, als sich Sachsen und seine Regierenden stets sehr behäbig, blind und sorglos gegenüber allem braunen Sumpf zeigten. Bis in jüngste Tage wird von rechts bis links gegebenenfalls betont, wie demokratisch, legal und letztlich dem Wählerwillen entsprechend sei, was sich unter AfD und Co. etabliert, wächst und wuchert. Gefahr von rechts war nie die Sorge, allenfalls ein Wahlsieg der AfD bringt Sorge um Ämter, Posten und Plätze direkt am Futternapf der Macht. Kretzschmer kämpft gegen die AfD? Schauen Sie doch mal auf die Webseite der christlichen CDU Kretschmers! Der Feind steht wie immer links. Wahlkampf gegen links, die DDR und Sozialismus als Feindbild zeigen, das ist Kretzschmers Kampf, mit dem vielleicht sogar die AfD rechts zu überholen ist. Welche Überraschungen und Bedrohlichkeiten sollten denn die Wahlen haben, nachdem nun 30 Jahre Wahlen nun wahrlich erwiesen haben, was sie zu ändern vermögen, gefährden oder gar an Machtverhältnissen ändern. Allein das Machtstreben und der Kampf um Herrschaftserhalt, das lässt eine christliche Partei und ihre führenden Köpfe nicht nur jeden Anstand, jedes Mindestmaß an politischen Umgangsformen vergessen, ohne dass sie ihre eigenen verlorenen »Werte« vermisst. Wer das zerbombte Dresden 1945 bildlich neben marode Wohnbauten aus der DDR-Zeit stellt und das damit betitelt, »nationaler« und »real existierender« Sozialismus hätten nur Leid gebracht, dazu den uralten Slogan vom Freiheit statt Sozialismus aufträgt, der darf und müsste an sich aus oft betonter historischer Verantwortung Demagoge, Hetzer, Lügner und vielleicht noch anders genannt werden. Auch vor ’45 gab es also keine Faschisten, nur Sozialisten, die Millionen Tote zu verantworten hätten. DDR war angeblich ganz vergleichbar im Leid für Millionen im Osten – und damit sollen Wahlen für wen oder gegen wen gewonnen werden? Wir können und dürfen bei gegebener höchsten Demokratie sicher sein, selbst Wahlen, die eine AfD an die Macht bringen, ändern nichts an der Politik. In Lesart der CDU darf erinnert werden, 1933 hat sich an Politik und Machtverhältnissen nichts geändert, die Demokratie wurde entsorgt, darauf wurde per Diktatur regiert. Das weiß Klein Micha sicher nicht. Er kann sich zudem sicher sein, wenn es hier und da an Prozenten und Koalitionären fehlt, Sozialdemokraten, Grüne, Freie Demokraten und wahrscheinlich auch Linke stehen bereit, die CDU-Herrschaft noch einmal zu retten. Das wird dann ausgegeben als Kampf dem Faschismus, und alle haben eine ehrenwerte weiße Weste, haben von nichts gewusst, geahnt und doch wieder wie Generationen davor nur nach Recht und Gesetz gehandelt, nach bestem Wissen und Gewissen. Wer CDU wählt, muss jedenfalls wissen, er wählt mit Sicherheit auch AfD und mehr.
Allianz für Deutschland hörten wir es 1989 schreien. AfD heißt sie heute.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 25.07.2019.