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Leserbrief zum Artikel DDR-Literatur: Zwischen Brecht und Bitterfeld vom 17.05.2019:

Es gab sehr wohl eine Revolution

Ich erlaube mir mindestens eine Richtigstellung. Ich glaube, Peter Hacks wäre entsetzt bei der Einleitung, wonach es in der DDR keine Revolution, wohl aber revolutionäre Veränderungen gegeben habe. Bereits mit dem Aufruf der KPD vom 11. Juni 1945 wurden die revolutionären Änderungen programmatisch offenbart, die für die Schaffung der antifaschistisch-demokratischen Ordnung – also der bürgerlich-demokratischen Revolution – als Überleitung in die sozialistische Revolution mit dem III. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands wesentlich waren. Die geeinte Arbeiterklasse bei der Errichtung der Arbeiter-und-Bauern-Macht mit dem 1. Fünfjahrplan 1951–1955 stellte den Garanten dafür dar. Gerade dieser Weg mit Fehlern, welche den konterrevolutionären Putsch vom 17.Juni 1953 nach dem Tode Stalins in einer Art Vakuum begünstigten, machte deutlich, dass die inzwischen vollzogenen sozialökonomischen Veränderungen mit der Überführung von Volkseigentum in den Schlüsselstellungen der Wirtschaft die inneren wie äußeren Feinde auf die Tagesordnung riefen. Es war also – wenngleich mit auch unwissenden Bauarbeitern als missbrauchten Elementen – kein »Arbeiteraufstand«, sondern ein von außen über die offenen Grenzen initiierter faschistischer Putsch, der die sozialistische Revolution durch den Sturz der Staatsmacht liquidieren sollte. Die Anwesenheit der sowjetischen Militäradministration konnte dieses Vorhaben glücklicherweise verhindern. Im übrigen bezeugen die 1956 gegründete Nationale Volksarmee wie die Sicherung der Staatsgrenzen vom 13. August 1961, dass das sozialistische Volkseigentum an Produktionsmitteln als Ausdruck der sozialistischen Revolution die neue selbstgewählte Gesellschaftsformation schützte, welche 1968 mit dem Volksentscheid über die sozialistische Verfassung bekundet worden war. »Wessen sollten wir uns rühmen, wenn nicht der DDR?« (Peter Hacks)
E. Rasmus
Veröffentlicht in der jungen Welt am 18.05.2019.
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