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Leserbrief zum Artikel Sammlungsbewegung: Enttäuschung und Applaus vom 18.03.2019:

Viel Aufwand um nichts

Heute gibt es gleich drei Artikel, die sich mit dem Rücktritt von Sahra Wagenknecht befassen. Was sich dazu der Bundestagsabgeordnete Dieter Dehm (Die Linke) mit dem Zitat aus seinem Gedicht geleistet hat, ist verabscheuungswürdig! Ich fühle mich als »Kleingeistiger, der sein Resthirn hinterherkotzt«, weil ich nicht überrascht bin vom Scheitern der Bewegung »Aufstehen«. Als klassenbewusster Arbeiter über sechs Jahrzehnte lang wundern mich solche Ausfälle intellektueller Spinner nicht. Wer wie in Die Linke oder in »Aufstehen« nicht begreifen will, dass objektive Erfordernisse und nicht subjektive Ergüsse zur Erreichung politischer Ziele notwendig sind, der wird nicht erfolgreich sein. Es geht nicht vordergründig um Sarah. Es geht um die antagonistische Zusammensetzung und fraktionellen Gegensätze in der Linkspartei bzw. in »Aufstehen«, die ein objektives Hindernis für ein einheitliches Denken und Handeln sind. Wer glaubt, er könne ohne eine »moderne« Arbeiterklasse revolutionäre Veränderungen erzielen, der hat die Objektivität der Klassenwidersprüche weder von gestern, von heute noch auch von morgen nicht begriffen. Gestern schrieb »Doris Prato« in der jW über die Misere in der italienischen Linken: »Es gehört doch zu den marxistischen Grundkenntnissen, sich des Wirkens der Revisionisten in den Reihen der Arbeiterbewegung bewusst zu sein.« Ich füge dem hinzu: Solange die Partei Die Linke und insbesondere die Kommunistische Plattform sich dazu nicht klar und unmissverständlich positionieren, solange braucht sich der Klassengegner vor Aktionen linker Kräfte nicht fürchten, weil sie unwissenschaftklich und spontan bleiben. Es bleibt die entscheidende Frage: Wem dient das? Ich behaupte: Als Kommunistin hätte Sarah Wagenknecht solche Fehler nicht begangen! Viel Aufwand um »nichts«!
Siegfried Kotowski
Veröffentlicht in der jungen Welt am 19.03.2019.
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