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Leserbrief zum Artikel Merkel fordert Distanz zu »Gelbwesten« vom 13.12.2018:

Kein Vergleich

Es kann nicht verwundern, denn Bundeskanzlerin Angela Merkel vertritt nicht die Klasseninteressen derer, die aufgrund ihrer sozialen Lage gezwungen sind, den Kampf auf der Straße zu führen. Es mag jeder nennen oder verstehen wie er will, Klassenkampf zeigt sich auch wieder in scheinbar längst vergessenen Formen. Merkel vertritt nicht in Deutschland, nicht in Frankreich, Griechenland oder der EU wie auch nicht in den Fluchtländern die Interessen derer, die um ihre Existenz, um soziale Mindeststandards kämpfen und auch ihr Leben riskieren müssen. Von ihrem Klassenstandpunkt aus betrachtet, ist es »skandalös«, die »Gelbwesten« zu unterstützen, und nur zu verständlich, wenn sie der Partei Die Linke sogleich die Leviten liest. Nachdem sich die Linke zunächst unsicher war, hat sie wohl doch erkannt, wer und was in Frankreich vor sich geht. Es ist die uralte Masche, wenn Ausgebeutete und Unterdrückte, von Armut bedrohte zum letztem und einzigen greifen, was ihnen bleibt, um gehört zu werden, ihre soziale Lage deutlich zu machen, dann rufen die Herrschenden nach der Moral, sie finden Ausschreitungen, Gewalt unmoralisch, sie nennen es Krawalle und finden es kriminell. Die Linke wird wohl im Bundestag die einzige Partei sein, die der Kanzlerin und ihrer Klientel die richtige Antwort geben könnte und müsste. Wir können nur hoffen und wünschen, die Linke ist sich hierbei einmal wieder einig und spricht eine Sprache in ihrer Führung. Es sollte den Regierenden vor Auge und Ohr geführt werden, was diese Gewalt der Straße aus Ohnmacht, sozialer Bedrohung heraus gegenüber der Gewalt ist, die Millionen nicht nur in Frankreich in Armut und Existenzunsicherheit treibt. Was ist die Gewalt der Schwachen, Armen, Bedrohten und Ausgebeuteten gegen die Gewalt, Wirtschaftskriminalität, den Betrug und alle Machenschaften der reichsten der Reichen?
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 14.12.2018.
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