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Leserbrief zum Artikel Parteipolitik: »Die politische Linke muss die Klassenfrage stellen« vom 17.11.2018:

Klare Worte

Wann haben wir aus der Partei Die Linke, geschweige denn der SPD, einmal so klare Worte gehört, wie Ulrich Maurer sie im Interview findet? Beinahe revolutionär, wie er das eigentlich Selbstverständliche ausspricht: »Die politische Linke muss die Klassenfrage stellen«. Maurer ist mir schon aus seiner SPD-Zeit in Baden-Württemberg bekannt. Während der WASG-Bildung und der Entwicklung der Linkspartei trat Maurer als einer der wenigen hervor, die politisch mit der ganzen Person zu sozialdemokratischen, ursprünglichen Zielen standen und folgerichtig in Schröders Politik den Verrat und Bruch erkannten. Gerade ein Mann wie Maurer spricht für uns heute aus, worauf es ankommt. Fast etwas beschämend für viele in der Linkspartei, die im Osten sozialisiert wurden, Wissen erworben haben, Erfahrungen jeder Art machen mussten und durften, gelernt haben sollten und heute eher eine jämmerliche Figur abgeben, in erbärmliche fruchtlose Streiterei verfallen sind und offenbar vergessen, was ihre historische und politische Pflicht und einzige Aufgabe ist. Fast macht es etwas Mut, die Worte und das Urteil von Maurer zu lesen, wenn es auch zum Teil vernichtend und wenig optimistisch für Linke bis SPD ausfällt. Wohltuende, aber eben auch klare Worte, die keinen Bogen um die Wahrheit machen und sie vor allem endlich wieder einmal auf den Punkt bringen – die Klassenfrage. Diese Frage scheint vielen längst abhanden gekommen zu sein, was oft genug den Schlingerkurs, die Orientierungslosigkeit bis Beliebigkeit linker Politik erklärt, die auf Biegen und Brechen den Kapitalismus menschengerecht zu machen gedenkt.
Roland Winkler, Aue
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