Leserbriefe

Also »ohne die eigenen Parteigremien zu fragen«, hat sich die »böse« Wagenknecht erdreistet, an der Gründung der Bewegung »Aufstehen« mitzuwirken. Ich bin kein Kenner der Interna der Linkspartei, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass besagte Parteigremien wirklich nichts von den Vorstellungen der Wagenknecht gewusst haben. Andererseits ist es doch bekannt, dass von Anfang an in der PDS und später in der PDL Kräfte agierten, die man als pseudolinke Transatlantiker bezeichnen müsste, die gegen Lafontaine und damit auch gegen Wagenknecht intrigierten. Also, während der Rechtsschwenk in der BRD weiter Fortschritte macht, haben diese transatlantischen »Linken« nichts besser zu tun, als Stimmung gegen Wagenknecht zu machen und in ihrer Person die Bewegung »Aufstehenſ zu bekämpfen. Wie das den rechten Klüngel freut, dass damit die PDL als Alternative erst einmal sich selbst ausschaltet und desavouiert.
Ich bin schon lange nicht mehr davon überzeugt, dass die PDL in der Lage sein wird, eine wirkliche Trendwende in diesem Land herbeizuführen. Durch ihren transatlantischen Opportunismus verrät sie ihre eigentlichen politischen Grundlagen und wiederersteht als eine »neue« SPD, wie wir sie seit 1914 kennen, eine Partei, die ihre eigene Klientel verrät und nur noch daran interessiert ist, mit den Herrschenden zu kooperieren und nicht anzuecken.
Der Altmeister des Opportunismus Gregor Gysi hat der PDL die Zähne gezogen, hat sie sozialdemokratisiert und sie zu einem nutzlosen Unterfangen gemacht. Und ein Herr Nord droht mit dem Austritt aus der Fraktion, dabei gehört er auch zu dem opportunistischen Flügel, der sein Können im Versagen der PDL in Brandenburg uns allen vor Augen führte.
Die »Aufstehen«-Bewegung hätte große Chancen, einiges in diesem Land zu verändern. Ich habe Zweifel, dass sie in die Parteien positiv hineinwirken kann. Um eine Neugründung wird sie wohl in den nächsten Jahren nicht herumkommen, denn SPD, Grüne und PDL haben historisch »hervorragend« versagt.