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Leserbrief zum Artikel Italien / Ukraine: Poroschenko in Verona kein Ehrenbürger mehr vom 22.09.2018:

Hintergrund unklar

Nun wird es wohl nicht an der Rückgabe der gestohlenen Bilder an das Museo di Castelvecchio gelegen haben, dass man einem immerhin Staatspräsidenten wie Herrn P. Poroschenko die im Mai 2016 verliehene Ehrenbürgschaft der Stadt Verona wieder aberkannt hat. Viel eher stellt sich doch die Frage nach der wirklichen Rückgabe der nach Auffindung der durch die ukrainische Polizei aus der Hand moldauischer Diebe (mit Zuarbeit der italienischen Polizei, der Nucleo Tutela Patrimonio Culturale) sichergestellten siebzehn kostbaren Gemälde an das italienische Museum, darunter ein Werk von Mantegna, eines von Rubens, fünf Bilder von Jacopo Tintoretto und das »Porträt eines Knaben mit Kinderzeichnung« von Giovanni Francesco Caroto. Kurz gefragt: »Wann kehrt das Diebesgut endlich nach Italien zurück?« Das Veroneser Museum musste die Bilder in Kiew zunächst identifizieren. Danach blieb die schriftliche Bitte um Rückführung unbeantwortet. Es wurde der Rechtsweg versucht. Ohne greifbaren Erfolg. Und daran scheinen die italienischen Regierungswechsel nicht entscheidend schuld zu sein – eher eine Ausrede. Was könnte indirekt der Grund sein? Es wird berichtet, dass 72 Prozent des Exportrückgangs durch Handelsverbote mit Russland den drei italienischen Regionen Lombardei, Emilia-Romagna und Venetien aufgebürdet wurden. Was dort zur Forderung nach Rücknahme der Restriktionen führt. Soll deshalb das Museum enteignet werden?
Dr. Kosler
Veröffentlicht in der jungen Welt am 10.10.2018.