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Leserbrief zum Artikel Moorbrand im Emsland weitet sich aus vom 22.09.2018:

Gelebte Demokratie

Ist das noch die gern und oft beschworene gelebte Demokratie? Die Bundeswehr löst leichtsinnig einen Moorbrand aus und alles, was es damit für Mensch und Natur zur Folge hat.
Passieren kann so etwas, aber kann es sein ohne Rücksicht auf die Gefahren der Trockenheit, für die Menschen und das Klima? Es kann, wie man sieht. Ganz demokratisch scheinbar. Als in Regionalnachrichten auch noch erklärt wurde, dass die schwierige Bekämpfung des Brandes mit der schlechten Ausrüstung der Bundeswehr zu tun habe, da war mir schnell klar, welche Verdummungspraktiken wieder ihr Werk verrichten. Freilich wissen wir, diese Bundesregierung hat die Absicht, ganz demokratisch, übereinstimmend mit des Volkes Willen offenbar ebenso, die Rüstungsausgaben bedeutend zu erhöhen und die Bundeswehr zu jedem Einsatz, jedem Krieg in der Welt zu befähigen. Wozu? Zu unserer Verteidigung und in unserem Interesse?
Vielleicht gar zur menschenrechtlichen Lösung der Flüchtlingsfrage? Ja, auch dazu und auf imperialistische Manier, wie man wissen kann.
Zur gleichen Zeit, in der das Moor brennt, wird im Hambacher Forst angeblich wegen der Brandgefahr ein Stück Natur wegrasiert. Weil dem so ist, muss fast notgedrungen und praktischerweise die Gegend des verschwundenen Waldes für Kohleabbau genutzt werden. Energiekonzerne sind selbstverständlich solidarisch zur Nutzung bereit. Wenn da nicht einige ewige Querulanten wären, die die Waldrodung aufhalten wollen, die Demokratie noch immer wörtlich nehmen, wäre so vieles im Lande ganz ohne Aufregung. Wenn es nicht die vielen Störer gäbe, die auch den braunen Sumpf aufhalten wollen, dann wäre dieses Deutschland wahrlich eine Idylle der Menschlichkeit und humanistischen Wirtschaftens und Regierens.
Roland Winkler, Aue