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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Printmedien mit hohem Käuferschwund vom 23.08.2018:

Für viele zu teuer

Insbesondere jüngere Menschen, aber nicht nur solche haben heutzutage trotz Vollzeitjobs deutlich weniger Geld zum Leben zur Verfügung als früher. Gerade in nicht tarifgebundenen Betrieben – deren Anzahl »dank« der seit Jahren abnehmenden Tarifbindung unaufhörlich zunimmt – verdienen vor allem frisch Ausgelernte ohne Berufserfahrung (sogar eine betriebliche Ausbildung wird in diesem Zusammenhang zumeist nicht als Berufserfahrung anerkannt) oftmals Hungerlöhne, die häufig noch nicht mal zum altersgemäß anstehenden Auszug aus dem Elternhaus befähigen. Der Unterschied zum Lohn/Gehalt eines Ungelernten ist bei diesen Arbeitnehmern nur sehr gering.
Hinzu kommt der deutliche Anstieg der Abonnementpreise in den letzten Jahren: Das Abonnement einer regionalen Tageszeitung kostet heutzutage durchschnittlich ca. 40 Euro/Monat, dasjenige einer überregionalen Tageszeitung ca. 55 Euro/Monat. Was auch für ältere Niedrigverdiener, Erwerbslose, Erwerbsunfähige und Kleinrentner unerschwinglich ist.
Wer nicht als Student oder Azubi von ermäßigten Abonnementpreisen einiger Zeitungsverlage profitieren kann, verzichtet deshalb zumeist notgedrungen auf ein Zeitungsabonnement – denn die Möglichkeit eines erweiterten Sozialabonnements bei Taz, jW und der Wochenzeitung Der Freitag ist den meisten potentiell Interessierten nicht bekannt.
Eine Zeitung mit eigenem unverwechselbarem Profil und gut recherchierten Analysen sowie Hintergrundberichten kann sich gegen die elektronische Konkurrenz aus Internet und Co. mit ihrem Schwerpunkt auf Kurznachrichten mangels gleichwertiger Alternativen gut behaupten – egal ob links, (links-)liberal oder konservativ.
Elgin Fischbach