Leserbrief zum Artikel Kalter Krieg: Bruch mit Moskau
vom 30.06.2018:
Licht- und Schattenseiten
Der Bruch zwischen Moskau und Belgrad war eigentlich ein sehr positives Element, wenngleich andere die Folgen ausbaden mussten (die griechischen Kommunisten zum Beispiel). Heute sind der sowjetische und der jugoslawische Sozialismus wie auch die Sowjetunion und Jugoslawien Geschichte. In beiden Fällen spielten nationalistische Umtriebe, aber auch Dogmen eine große Rolle beim Zerfall. Beide Länder – die Sowjetunion und Jugoslawien – waren international sehr einflussreich. Sie verschwanden in dem einen Fall sang- und klanglos und im anderen Fall in einem sinnlosen Nachfolgekrieg. Moskau ist wieder dabei, international sehr einflussreich zu werden. Belgrad ist immer noch sehr eigensinnig, aber bei weitem nicht so stark in der Ausstrahlung. Der Stalinismus war nicht sehr effizient. Die anderen dunklen Seiten (es gab auch sehr wichtige helle Seiten, die Historiker in einem Globalbashing gern unterschlagen) richteten viel Schaden und Leid an. Solange Tito regierte, war Jugoslawien sehr stark. Danach brachten diverse Nationalisten die verschiedenen Sektionen des Bundes der Kommunisten unter ihre Kontrolle. Das Land zerfiel relativ schnell. Aber bei aller – berechtigten – Kritik am sowjetischen Sozialismus: Der Sozialismus, der mit der Sowjetunion entstand, überlebt und entwickelt sich sehr erfolgreich!