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Leserbrief zum Artikel Frankreich: Mord und Millionen vom 21.03.2018:

Kleine Korrektur zu Sarkozy und Ghaddafi

Gegenüber dem Usus der großen Nachrichtenagenturen und der meisten Medien, Oberst Ghaddafi als früheren libyschen »Diktator« oder »Machthaber« zu bezeichnen, ist der vom Autor gewählte Begriff »Staatschef« zwar weniger hetzerisch, aber dadurch nicht richtiger. Ghaddafi hatte vor seiner Ermordung schon seit Jahrzehnten kein offizielles Amt mehr bekleidet, seine hohe Autorität im politischen Leben des Landes war eine moralische, die er sich als Revolutionsführer, Denker und Mensch erworben hatte. Vollends unkritisch aber kolportiert der Artikel die frei erfundene und diffamierende Behauptung reaktionärer Hetzblätter, Ghaddafis Sohn Saif Al-Islam hätte »noch während des Krieges erklärt, sein Vater habe Sarkozys Wahlkampf mit Geld aus der Familienkasse des Clans finanziert«. Wie sich mit einfachsten Recherchemitteln verifizieren lässt, hatte Saif Al-Islam tatsächlich 2011 in Interviews mit westlichen Medien erklärt, dass »wir« (Libyen) Sarkozys Wahlkampf finanziert hätten, von ihm aber enttäuscht worden seien, und folgerichtig verlangte er, dass Sarkozy das Geld »dem libyschen Volk« zurückzuzahlen habe.
Sebastian Bahlo
Veröffentlicht in der jungen Welt am 24.03.2018.
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