Leserbrief zum Artikel Machtpolitik: NATO auflösen!
vom 17.02.2018:
Ins politische Nirvana
»NATO auflösen!« – ich halte diese Orientierung gegen das verbrecherische Kriegsbündnis nach wie vor für falsch oder zumindest irreführend, ja sie führt direkt ins unverbindliche politische Nirvana! Wer soll denn so was tun? Die USA werden die NATO als Speerspitze ihrer Kriegspläne auf alle Fälle beibehalten, auch wenn sie nur noch aus sich selbst und dem treuen UK bestünden ... die anderen können nur austreten, wie es im Aufruf zum Protest gegen die sogenannte »Sicherheitskonferenz« auch richtig heißt. Das versteht jeder, der gegen die Kriegsvorbereitungen gegen Russland ist, und das politische Establishment muss sich zu einer solchen Bewegung verhalten. Dass die Linkspartei sich 2011 von Gysi diesen Unsinn (»auflösen«) ins Parteiprogramm hat schreiben lassen, lag damals wie heute an ihrer Vasallentreue zur SPD, weil in Europa die »Sozialistische Internationale« Seit' an Seit' schreiten sollte in dieser Frage und danach dann an dem Klamauk mit »2rg« ... Das ist durch, und es wird Zeit für Linke (in und außerhalb der PdL), von diesem Unsinn Abstand zu nehmen. Dass Kipping und ihr Follower – der Friedensforscher Pflüger – das nicht einsehen wollen, spricht gegen ihr Verständnis von Friedenskampf … Übrigens: Syriza hatte den Austritt aus der NATO ebenso wie die Reduzierung der Rüstungsausgaben fest im Programm und wurde dafür gewählt. Ihr Kriechen auf dem Bauch vor der »Troika« hat das ebenso weggewischt wie die Demokratie und den Sozialstaat in diesem NATO-Land ...
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.02.2018.