Leserbrief zum Artikel Machtpolitik: NATO auflösen!
vom 17.02.2018:
Falsche Orientierung
Die Orientierung, die der heutige Titel gibt, ist m. E. falsch und irreführend. Es geht überhaupt nicht um die Auflösung der NATO, denn deren Hauptmacht, die USA, müsste dabei zustimmen – daran ist ja wohl vorläufig nicht zu denken. Das hieße also, die Beseitigung der US-Dominanz in Deutschland und Europa, die Einbeziehung der BRD in die US-Kriegspolitik etc. auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben. Das geht gar nicht! Es muss zunächst, ähnlich wie in Frankreich unter de Gaulle und in Griechenland unter Karamanlis (beides übrigens ganz konservative, aber national bewusste Politiker), um den Austritt Deutschlands aus allen militärischen NATO-Strukturen gehen, dann aber um den Austritt generell. Das würde auch den »wackelnden«, bisher neutralen Ländern wie Schweden, Finnland, Österreich oder der Schweiz Impulse geben, ihre Haltung nicht aufzugeben bzw. die zunehmende Subordination unter die US-NATO-Pläne zu stoppen. Keines dieser Länder ist von Russland bedroht, und auch Deutschland ist es nicht. Der hochverräterische Merkel-Kurs unter dem Motto: »Her mit unserer Krim, Putin – du Verbrecher!« muss gestoppt werden, mit allen verfügbaren Mitteln und mit allen verfügbaren Verbündeten. Denn die Erhaltung des Friedens ist das höchste Gut – ohne ihn ist alles nichts.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.02.2018.