junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Donnerstag, 2. Mai 2024, Nr. 102
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Athen: Großdemo: »Mazedonien ist griechisch« vom 05.02.2018:

Die größte Gefahr

Für mich gehört die Autobiographie von Mikis Theodorakis »Die Wege des Erzengels« immer noch zu den Büchern, die mich bis heute am meisten berührt haben. Nach der Teilnahme von Theodorakis an der nationalistischen Mazedonien-Kundgebung am Sonntag in Athen als Hauptredner bleiben eine große Enttäuschung und Fassungslosigkeit zurück. (...) Der größte Hammerschlag: »Der schlimmste Faschismus war schon immer der linksgerichtete Faschismus.« Die Rede von Mikis Theodorakis wird vielen in Erinnerung bleiben und drückt den aktuellen Diskurs des kirchlich-rechten progriechisch-mazedonischen Blocks aus. Die nationale Massenhypnose, mit orchestriert durch Medien, Kirche und Teile der Politik im Zusammenspiel mit reaktionären Kräften, bleibt weiterhin die eigentliche politische Gefahr, der alle, die sich für eine solidarische Gesellschaft einsetzen, gegenüberstehen. Ein Ende der nationalen Hysterie, die ihre Wurzeln in Bildung und Sozialisierung hat, ist nicht in Aussicht.
Clemens Glismann