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Leserbrief zum Artikel Universeller Kombilohn vom 05.11.2010:

Gewerkschaftsstrategen?

Gewerkschaftsstrategen?

Selbstverständlich ist es immer ein Leichtes, etwas zu kritisieren, was man selbst ablehnt.
Doch dann darf in meinen Augen Kritik allein überhaupt nicht ausreichen. Auch für Herrn Krämer vom verdi-Bundesvorstand muss das bedeuten, dass seine Gewerkschaft und natürlich auch er selbst, dann auch eine brauchbare Strategie vorlegen muss um die galoppierende Verelendung in Deutschland, Europa und überhaupt auf der Welt auch aufzuhalten.
Richtig ist es übrigens auch in meinen Augen ein rein steuerfinanziertes Bedingungsloses Grundeinkommen abzulehnen.
Wenn aber auf 44 Millionen möglicher Lohnarbeitnehmer nur noch tatsächliche 48 Milliarden Lohnarbeitstunden im Jahr entfallen, dann ergibt das rechnerisch den 4,2 Stundentag.
Und jetzt muss man doch der Gewerkschaft verdi und ihrem Herrn Krämer dann doch einmal die Frage stellen, wie sie hierzu mit ihrer Mindestlohnforderung von 7, 50 Euro weiterkommen wollen? Da muss man vorher überhaupt keine Dumpinglöhne mehr ins Spiel bringen, denn was wären denn in diesem Moment der gewerkschaftliche Mindestlohn, von Tariflöhnen, die derzeit sogar noch deutlich darunter liegen einmal ganz zu schweigen, noch wert?
Herr Krämer muss ganz bestimmt zusammen mit seinen Kollegen beginnen einmal zu rechnen, wenn sie wirklich die Teilhabe jedes erwerbsfähigen Menschen an der noch vorhandenen Lohnarbeit garantieren wollen.
Nur ein einheitliches Grundeinkommen für jeden Menschen plus Mindestlohn plus die gerechte und einheitliche Verteilung der Arbeit kann hierbei für Abhilfe sorgen.
Ansonsten würde es immer bei der Abkopplung von Millionen Menschen von der Lohnarbeit bleiben, übrigens dann immer mit steigender Tendenz, wenn man jetzt noch die Forderungen aus dem Arbeitgeberlager hin zuzieht, die Wochenarbeitsstunden auf 45 bis 48 Stunden heraufzusetzen.
Und deshalb muss man allen selbstständig denkenden Arbeitnehmern wirklich raten in diesem Moment auch eine wirkliche Strategie gegen die Verelendung von ihrer Gewerkschaftsführung zu verlangen!
Hans-Dieter Wege
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