01.07.2025: Die Internationale Friedensfahrt
Das Radsportereignis „Internationale Friedensfahrt“ wurde in den Nachkriegsjahren ins Leben gerufen, um über ein Sportevent die Wunden des Zweiten Weltkriegs zu heilen. 1947 fand das erste Etappenrennen zwischen den Städten Warschau und Prag (bzw. Prag und Warschau) statt. Später kam die DDR als weiterer Austragungsort hinzu. Die Friedensfahrt war eines der größten Sportereignisse des Ostblocks, bei dem aber auch Radsportler aus westlichen Staaten teilnahmen. Vom Zuschauerzuspruch her war sie in der Radsportsprache – auf Französisch „Course de la Paix“ – vergleichbar mit der „Tour de France“. Anders als bei der Tour de France wurde jedoch mehr Wert auf Mannschaftsleistungen gelegt. Dies wirft die Frage auf, inwiefern sich der sozialistische vom kapitalistischen Leistungssport unterschied.
Nach der Wende verlor die Friedensfahrt sowohl sportlich als auch als Zuschauermagnet an Bedeutung, bevor das ökonomische Aus kam. Trotz einiger Wiederbelebungsversuche konnte die alte Strahlkraft nicht zurückgewonnen werden.
Im Mai 1955 gewann der DDR-Radsportler Gustav-Adolf - Täve - Schur die erste Friedensfahrt Prag-Berlin-Warschau. Ein Jahr später trat erstmals ein Team aus der Bundesrepublik Deutschland an.
Wir nehmen das siebzigste Jubiläum des ersten Gesamtsieges eines DDR-Athleten bei der Friedensfahrt zum Anlass, diese bedeutende Radrundfahrt, die vor allem bei jüngeren Radsportfans in Vergessenheit geraten ist, mit einer Abendveranstaltung wieder in Erinnerung zu rufen.
Referent: Jirka Grahl (Ressortleiter Sport beim ND)
Moderation: Fabian Kunow
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen "Helle Panke e. V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin" und der Tageszeitung.nd
Kosten: 2,00 Euro
Veranstaltet durch: Helle Panke
19:00 Uhr
Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin Kopenhagener Str. 9 10437 Berlin Weitere Infos: https://www.helle-panke.de/de/topic/3.termine.html?id=3521