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12.10.2017 / Presseerklärung

Paul Maar denkt an den Tod und das Sams bleibt munter

Paul Maar, einer der erfolgreichsten Kinderbuchautoren Deutschlands, spricht im Interview mit der Tageszeitung junge Welt über sein neuestes Buch »Das Sams feiert Weihnachten«: »Es ist eine winterliche Geschichte. Ungeschützt gesagt: Ich werde nun 80, und meine Jahre sind gezählt. Ich denke oft an den Tod. Man erfährt viel über die Figuren, über Frau Rotkohl und ihre Jugend. Dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, dass sie dann in einer Pflegefamilie war. Herr Taschenbier erzählt vom Tod seiner Eltern. Das ist manchmal etwas düster, wenn man so will, aber es bleibt trotzdem ein heiteres Buch.«

Ursprünglich sei nicht das freche Sams, sondern der schüchterne Herr Taschenbier seine Hauptfigur gewesen, sagt Maar. Er habe sie einem Angestellten seines strengen Vaters nachempfunden, der ihm geraten habe, Künstler zu werden. Das einzige Buch, das er als Kind lesen durfte, war der »Sprach-Brockhaus«, erzählt Maar. Und auch, wie er dem berühmten Kameramann Michael Ballhaus assistierte und wie dies sein späteres Schreiben beeinflusste.

Am 13. Dezember wird Paul Maar 80 Jahre alt. Er möchte nicht auf seine berühmteste Figur reduziert werden. »Wenn ich eine Lesung habe, heißt es meistens: ›Hier kommt der Sams-Autor!‹ Und ich sage dann: ›Entschuldigung, ich habe noch 50 andere Bücher geschrieben, die mindestens genauso viel wert sind‹.«

Das Gespräch mit Paul Maar erscheint am Samstag, den 14. Oktober, in der Wochenendbeilage der Tageszeitung junge Welt.