»Entheimatungsbefürchtung« – Wolfgang Thierse zum Rechtsruck in Deutschland
Wolfgang Thierse (SPD), früherer Bundestagspräsident, legt im Interview mit junge Welt seine Sicht auf den Rechtsruck in Deutschland dar. Im Bundesland Sachsen sei unter der CDU-geführten Regierung der Trend nach rechts verschlafen worden. »Die sächsische Regierung wollte nicht wahrhaben, dass der rechte Rand wächst«. In Sachsen wurde die AfD bei der Bundestagswahl stärkste Partei.
Der frühere Bundestagspräsident und Buchautor Thierse sieht den signifikanten Rechtsruck in Ostdeutschland nach dem Ende der DDR nicht im System der Bundesrepublik begründet. Zudem seien auch weite Teile des alten BRD-Territoriums nach rechts gekippt. Das Problem sei nicht nur ökonomisch erklärbar.
Am Dienstag hatte die Amadeu-Antonio-Stiftung in Berlin die Studie »Demokratieferne Räume?« von Christoph Richter und Lukas Bösch vorgestellt. Die Soziologen sehen neben sozioökonomischen Faktoren lange historische und räumliche Zusammenhänge von NSDAP über NPD bis hin zur AfD. Thierse hatte die Studie präsentiert.
Das vollständige Interview erscheint in der Mittwochausgabe der Tageszeitung jungen Welt.