Oscar López Rivera: Puerto Rico »noch immer Kolonie der USA«
Der puertoricanische Freiheitskämpfer Oscar López Rivera kritisiert in einem Interview mit der Tageszeitung junge Welt, dass die USA ihrer Kolonie nach dem Hurrikan »Maria« keine Hilfe zukommen lassen. Die Situation auf der Karibikinsel sei verheerend. Viele Gebäude seien zerstört, die Kommunikationsnetzwerke funktionierten nicht mehr und das Trinkwasser sei verschmutzt. López Rivera kritisiert zudem, dass Washington Hilfsgüter die für Puerto Rico bestimmt seien, beschlagnahmen würden. Die Menschen würden statt dessen die Schäden selbst beseitigen.
Grund für die miserable Situation sei, so López Rivera, dass die Insel noch immer eine Kolonie der USA ist. Dadurch würde eine eigenständige Entwicklung des Lands verhindert. Der 74jährige Oscar López Rivera ist ein Kämpfer für die Unabhängigkeit Puerto Ricos. Er war in den Bewaffneten Kräfte für die Nationale Befreiung (FALN) aktiv. 1981 wurde er verhaftet und zu 55 Jahren Haft verurteilt. Der scheidende US-Präsident Barack Obama begnadigte ihn. Nach 35 Jahren als politischer Gefangener wurde er am 17. Mai 2017 entlassen.
Das Interview mit Oscar López Rivera erscheint am Samstag, den 28. Oktober, in der Tageszeitung junge Welt.