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28.09.2012, 22:41:14 / Venezuela wählt

Opposition zersplittert weiter

Wird noch kleiner: COPEI
Wird noch kleiner: COPEI

Kurz vor der Präsidentschaftswahl haben sich weitere Oppositionelle von ihrem Kandidaten Henrique Capriles Radonski abgesetzt. Die lokale Parteiführung der christsozialen COPEI im Landkreis Tomás Lander im Bundesstaat Miranda entzog am Donnerstag bei einer Pressekonferenz dem Bündnis der Regierungsgegner ihre Unterstützung. Zu den Abtrünnigen gehört auch Pablo Serrano, der bislang das einzige Stadtratsmandat der COPEI in Miranda innehatte. Er erklärte gemeinsam mit einigen anderen Anhängern auch seinen Austritt aus der Partei.

Leonardo Arvelo, der örtliche Vizechef der Organisation, erklärte bei einer Pressekonferenz im örtlichen Parteibüro, der Schritt sei aus Protest gegen die neoliberalen Pläne Capriles' erfolgt. Mehr als die Hälfte der örtlichen Parteiführung und der aktiven Mitglieder hätten die Entscheidung unterstützt, so Arvelo weiter. Zudem kritisierte er, daß die im Oppositionsbündnis tonangebenden Rechtsparteien die kleinen Partner - zu denen auch die COPEI gehört - ignoriert hätten.

Man werde ab sofort als unabhängige Politiker agieren, kündigte der Sprecher an. Man wolle im Interesse der eigenen Gemeinden wirken, so Arvelo. Dazu gehöre auch zu verhindern, daß sich eine elitäre Gruppe die Errungenschaften aneigne, die die Bevölkerung unter der Regierung Chávez erlangt habe.

Das Comité de Organización Política Electoral Independiente (COPEI) war in der sogenannten Vierten Republik (1958-1998) die zweitgrößte Partei Venezuelas. Die COPEI stellte den Präsidenten in Venezuela von 1969 bis 1974 und 1979 bis 1984. Schon Anfang der 90er Jahre, aber besonders seit dem Amtsantritt des derzeitigen Präsidenten schwand die Bedeutung der COPEI. Auch in der Opposition zur Regierungskoalition des heutigen Präsidenten Hugo Chávez spielen sie kaum eine Rolle mehr. Bei den Parlamentswahlen 2010 erreichte sie fünf der 165 Sitze in der Nationalversammlung. (jW)

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