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21.09.2021, 12:35:32 / RLK 2014

Perspektivwechsel: Ein Blick von der Bühne

Von André Scheer
Nahezu jeder Platz besetzt: Blick in den Saal der Urania
Nahezu jeder Platz besetzt: Blick in den Saal der Urania

Es gibt unangenehmere Aufgaben, die von den vielen Helferinnen und Helfern der Rosa-Luxemburg-Konferenz erledigt werden müssen, als wie ich heute vormittag zwei Stunden lang auf der Bühne zu sitzen. Doch es ist zugleich mehr, als nur die Referenten anzusagen, auch wenn dies bei Sprechern wie Denis Goldberg, Anders Kaergaard oder Jörg Kronauer natürlich eine besondere Ehre ist.

Es ist auch der undankbare Job, einem Redner mit einem spannenden Beitrag einen Zettel hinschieben zu müssen, er möchte zum Ende kommen. Oder interessierten Besuchern nicht mehr das Wort für eine Nachfrage erteilen zu können – denn jeder einzelne unserer Referenten könnte mit seinem jeweiligen Thema einen kompletten Abend bestreiten.

Es ist die Vielfalt sowohl der Redner als auch der Gäste und der Helfer, die das Besondere der Rosa-Luxemburg-Konferenz ausmacht. Und zugleich ist es die Gemeinsamkeit einer Analyse, die Kriege nicht für Naturkatastrophen hält, sondern fragt, in wessen Interesse sie geführt werden. Es ist kein Zufall, daß das Wort Imperialismus sowohl in der Tageszeitung junge Welt als auch während dieser Konferenz öfter fällt, als es in den Mainstream-Medien der Fall wäre.

Viel Beifall für den Vortrag von Anders Kaergaard
Viel Beifall für den Vortrag von Anders Kaergaard

Schon jetzt ist absehbar: Diese könnte die größte der bislang 19. Rosa-Luxemburg-Konferenzen werden. Schon am Morgen ist der Saal voll, an den Eingängen stauen sich die Menschen. Wir müssen einen zusätzlichen Saal öffnen, in den alle Beiträge in Ton und Bild direkt übertragen werden – und auch dieser ist in kürzester Zeit voll. Und es wird den Reden konzentriert gelauscht, donnernder Applaus und erregte Zwischenrufe sind der Beleg dafür. Und zugleich machen die Teilnehmer dem Moderatorenteam auf der Bühne die Arbeit einfach – absichtliche Störungen sind zum Glück Fehlanzeige.

Und wie es Denis Goldberg, der Veteran aus dem Freiheitskampf Südafrikas, zu Beginn seines Beitrags sagte: »Liebe Genossen und liebe Freunde, die ich hoffentlich auch bald Genossen nennen kann...« – Dieser Wunsch dürfte bei so manchem in Erfüllung gehen.

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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