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13.02.2012, 17:43:22 / Buchmesse Havanna 2012

Fernöstliche Begegnungen in Havanna

Von Marion Leonhardt
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Marion mit Pasquati Fang

Es gibt Dinge und Menschen im Leben, die sind treue Begleiter. Sie tauchen ab und an auf, gehören irgendwie dazu, und es kommt einem gar nicht erst der Gedanke, daß es eines Tages nicht mehr so sein könnte.

Ähnlich ist es mit dem chinesischen Austauschstudenten Pasquati Fang, der seit meiner ersten Buchmesse 2008 regelmäßig an unseren Stand kam. Ich erinnere mich noch gut an die erste Begegnung. Da stand er, bat um ein Gespräch und war bestens vorbereitet. Einen ganzen Fragenkatalog hatte er auf Spanisch und Englisch bei sich. Und nie werde ich die erste Frage vergessen: Welche Zeitung linker sei, das Neue Deutschland oder die junge Welt. Die Frage bekam er natürlich wie die weiteren auch beantwortet.

Geduldig gab er dann seinerseits Auskunft. Über seine westchinesische Heimat, sein Spanischstudium und das der Sozialarbeit in Havanna sowie die Chancen, die ihm Kuba mit dem Studium gab. Regelmäßig tauschten wir uns Buchmesse für Buchmesse über seine Lebenssituation und Studienfortschritte aus.

Heute war er wieder bei uns am Stand. Im Sommer soll es so weit sein: Er wird sein Studium mit dem Examen beenden und Kuba verlassen. So wird es wohl unsere letztes Zusammentreffen gewesen sein. Ich gebe ihm die aktuelle jW-Postkarte mit dem Kuba-Motiv von Thomas J. Richter versehen mit allen guten Wünschen mit auf dem Weg. Und hoffe, daß er sein Glück findet.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren. Denn nicht allen lernen die junge Welt kennen, da durch die Beobachtung die Werbung eingeschränkt wird.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!