Gegründet 1947 Mittwoch, 24. April 2024, Nr. 96
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
04.06.2007, 17:33:47 / G8-Blog

Camps vor neuem Ansturm

Rostock. Die Camps der Globalisierungsgegner rund um Heiligendamm stehen vor einem neuen Ansturm.
»Wir erwarten bis zum Beginn des G-8-Gipfels am Mittwoch insgesamt 15.000 Menschen«, sagte Camp-Sprecher Andreas Henner am Montag der AP. Damit wären die Camps in Rostock (9.000 Plätze), Reddelich (5.000 Plätze) und Wichmannsdorf (1.500 Plätze) so gut wie ausgebucht. Zu den Blockadeaktionen ab Mittwoch würden ebenfalls rund 15.000 Menschen erwartet.

Es würden allerdings nicht alle Camp-Bewohner an den Blockadeaktionen teilnehmen, sagte Henner. Vielmehr kämen viele Menschen auch aus der Gegend oder hätten sich anderswo einquartiert.

Momentan sei die Stimmung in den Camps nicht mehr so angespannt wie in den vergangenen Tagen, sagte Henner. Ziel sei es, in den Camps eine Atmosphäre zu schaffen, die deeskalierend auf die Protestler wirke. Die Polizei müsse aber mithelfen. Die zahlreichen Kontrollen vor den Camps seien kontraproduktiv. Vor allem das Camp Reddelich werde in den kommenden Tagen voll werden, da es am nächsten am Zaun um Heiligendamm sei, prognostizierte Henner.

Am Wochenende sei das Camp in Rostock völlig überlastet gewesen. Teilweise hätten chaotische Zustände geherrscht. Daher habe man das Gebiet vergrößert. Statt auf grüne Bäume wie in den ländlichen Camps hätten die Menschen hier zwar auch grün gesehen - das sei aber die Farbe der Polizei-Uniformen gewesen. »Das reizt«, sagte Henner.

Momentan campen in Rostock rund 6.500 Menschen, in Reddelich knapp 4.000 und in Wichmannsdorf 700. Ein Sprecher des Camps Wichmannsdorf bestätigte, man rechne ab Mittwoch mit voller Auslastung.

Die Stimmung im Rostocker Camp sei wieder sehr angenehm, bestätigte Camp-Bewohner Adolf Riekenberg. Abends gebe es Konzerte und an den Lagerfeuern werde über die Themen des am Dienstag beginnenden Gegengipfels in Rostock debattiert.
(AP/jW)

2 Wochen kostenlos testen

Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

Informieren Sie sich durch die junge Welt: Testen Sie für zwei Wochen die gedruckte Zeitung. Sie bekommen sie kostenlos in Ihren Briefkasten. Das Angebot endet automatisch und muss nicht abbestellt werden.