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10.04.2013, 01:06:41 / Entscheidung in Venezuela

Arbeiterklasse für Maduro

Von André Scheer, Caracas

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Tausende Arbeiter aus allen Regionen Venezuelas haben am Dienstag in Caracas ihre Unterstützung für den Kandidaten der Bolivarischen Revolution, Nicolás Maduro, demonstriert. »Die Arbeiter müssen an die Macht«, sagten Gewerkschafter aus den staatlichen Erdölbetrieben im Orinoco-Gürtel gegenüber junge Welt. Auch deshalb sei es so wichtig, daß mit Maduro erstmals in der Geschichte Venezuelas ein Arbeiter und Gewerkschafter das höchste Staatsamt übernimmt.

Andere waren aus Guayana im Osten Venezuelas nach Caracas gereist, um an der Kundgebung teilzunehmen. Unter roten Fahnen, Transparenten ihrer Gewerkschaften und Plakaten von Maduro und dem am 5. März verstorbenen Hugo Chávez zogen sie durch das Zentrum der Hauptstadt.

Angestellte von Sicherheitsunternehmen, die sich in der Gewerkschaft der Wachdienste zusammengeschlossen haben, sagten im Gespräch mit junge Welt, das eine Überwindung der Kriminalität in Venezuela nur unter einer sozialistischen Regierung möglich sei, denn ohne soziale Sicherheit sei es unmöglich, in irgendeinem anderen Bereich des gesellschaftlichen Lebens für Sicherheit zu sorgen.

Dem stimmte eine Angestellte aus dem Bundesstaat Miranda zu, der von Henrique Capriles Radonski regiert wird. In dieser Region gebe es eine der höchsten Kriminalitätsraten Venezuelas, kritisierte sie.

In seiner Ansprache auf der großem Bühne, die direkt vor dem Präsidentenpalast Miraflores aufgebaut worden war, wandte sich Nicolás Maduro an die Arbeiter. Er kündigte an, die sozialen Missionen in Venezuela auszuweiten und in die Fabriken zu bringen. So sollten sich die Arbeiter in den Großbetrieben organisieren, um dort eigene Filialen der Lebensmittelhandelskette Mercal oder des Gesundheitsprogramms Barrio Adentro einzurichten. Es müsse darum gehen, die soziale Sicherheit der Arbeiterinnen und Arbeiter zu erhöhen, unterstrich Maduro.

Der wahrscheinliche Wahlsieger des kommenden Sonntags kündigte weiter an, die von Hugo Chávez eingeführte jährliche Erhöhung der Mindestlöhne – an denen sich auch die meisten anderen Lohnstufen orientieren – fortzusetzen. In diesem Jahr soll er in drei Stufen erhöht werden, so Maduro: 20 Prozent im Mai, weitere zehn Prozent im September und schließlich zwischen fünf und zehn Prozent im November.

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