Livestream Überfall auf die SU
Gegründet 1947 Donnerstag, 19. Juni 2025, Nr. 139
Die junge Welt wird von 3019 GenossInnen herausgegeben
Livestream Überfall auf die SU Livestream Überfall auf die SU
Livestream Überfall auf die SU
Online Extra
18.06.2025, 19:15:26 / Kapital & Arbeit

Russland: Gericht blockiert Verkauf von Raiffeisen-Tochter

Zentrale_der_Raiffei_83381625.jpg

Wien. Die russische Tochterbank der Raiffeisen Bank International (RBI) hat vor einem russischen Gericht einen weiteren Rückschlag erlitten. Der Antrag auf Aufhebung des bestehenden Verkaufsverbots sei abgelehnt worden, teilte die russische Bank am Mittwoch mit. Das Verbot war im Zuge eines Rechtsstreits mit der russischen Investmentgesellschaft Rasperia verhängt worden.

In dem Verfahren war die russische Raiffeisenbank zu einer Schadenersatzzahlung von über zwei Milliarden Euro verurteilt worden – eine Summe, die inzwischen vollständig von der russischen Zentralbank eingezogen wurde. »Derzeit bestehen keine finanziellen Ansprüche mehr gegen die Raiffeisenbank JSC und gemäß Gesetz müssten die einstweiligen Maßnahmen aufgehoben werden«, erklärte die Bank.

Die RBI, größte westliche Bank mit Präsenz in Russland, war in einen Rechtsstreit zwischen Rasperia und dem österreichischen Baukonzern Strabag hineingezogen worden. Rasperia, ehemals dem sanktionierten Oligarchen Oleg Deripaska zuzurechnen, forderte Schadenersatz von Strabag und deren österreichischen Kernaktionären – darunter auch die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Hauptaktionär der RBI. Diese besitzt jedoch keine Vermögenswerte in Russland. Stattdessen wurde die russische RBI-Tochter in das Verfahren einbezogen, die über ein Eigenkapital von rund fünf Milliarden Euro verfügt.

Zuvor hatte die RBI versucht, über eine komplexe Transaktion im Umfeld von Rasperia eingefrorene Strabag-Aktien zu erwerben, um auf diesem Weg Kapital aus Russland abzuziehen. Der Deal wurde jedoch aufgrund drohender Verstöße gegen internationale Sanktionen gestoppt. Die RBI kündigte an, gegen das Urteil rechtlich vorzugehen. Noch im Juni soll eine Klage beim Handelsgericht Wien eingebracht werden. Ziel ist es, die eingefrorenen Strabag-Anteile samt Dividenden zu verwerten und den Erlös als Schadenersatz zugesprochen zu bekommen.

Unterdessen hat Rasperia laut früheren Angaben eine neue Klage eingereicht, mit der verhindert werden soll, dass Verfahren außerhalb Russlands geführt werden. Laut Rasperias Anwalt Igor Ozerskiy von der Kanzlei K&P Group richtet sich die Klage insbesondere gegen ein geplantes Schiedsverfahren in den Niederlanden. Zudem beantragt Rasperia eine Geldstrafe von einer Milliarde Euro für den Fall, dass Unternehmen gegen das beantragte Verbot verstoßen. (Reuters/jW)

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Kapital & Arbeit

                                                                   junge Welt stärken: 1.000 Abos jetzt!