Pakistan: Eine Million Afghanen aus Pakistan gedrängt

Islamabad. Im Rahmen der groß angelegten Abschiebekampagne Pakistans sind mittlerweile eine Million Menschen nach Afghanistan zurückgekehrt. Das teilten die Behörden in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad am Donnerstag gegenüber dpa mit. Die Abschiebungen hatten Ende 2023 begonnen. Der Großteil habe das Land unter dem Druck der drohenden Abschiebungen eigenständig verlassen, hieß es von den Behörden weiter. Die Rote-Halbmond-Gesellschaft warnt derweil vor einer Verschärfung der humanitären Krise in Afghanistan. Viele der Rückkehrer hätten ihren Besitz und ihren Lebensunterhalt in Pakistan zurückgelassen. Zahlreiche dieser Menschen seien zudem in Pakistan geboren. Langfristig plant die Regierung in Islamabad die Ausweisung von drei Millionen Afghaninnen und Afghanen. Pakistan hat im November 2023 mit der Massenabschiebung unregistrierter afghanischer Flüchtlinge begonnen. Seit Beginn dieses Monats weist das Land auch registrierte Menschen aus. Nach Angaben des Flüchtlingsministeriums in Kabul sind an den Grenzpunkten auf afghanischer Seite vorübergehende Lager eingerichtet worden. Beobachtern zufolge will die pakistanische Regierung mit den Massenabschiebungen den Druck auf die Taliban erhöhen. Pakistan wirft Kabul vor, bewaffneten Gruppen aus Pakistan Rückzugsorte zu gewähren. Die Taliban weisen die Vorwürfe zurück. (dpa/jW)
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