Sonderzölle: Kukies zu Gesprächen in Washington

Berlin/Washington. Der amtierende Bundesfinanzminister Jörg Kukies hat die USA vor einer Eskalation des Handelskonflikts mit Europa gewarnt. »Höhere Zölle treffen die deutschen Autobauer und die gesamte deutsche Wirtschaft besonders hart. Sie schaden aber auch der US-Wirtschaft, da sie Importe verteuern und die Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA steigen werden«, sagte der SPD-Politiker am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters nach Gesprächen in Washington. Die EU werde weiterhin an Maßnahmen arbeiten, um die heimische Wirtschaft zu schützen. Klar sei aber, »dass es bei einem Handelskonflikt nur Verlierer gibt. Wir müssen daher weiter mit den USA im Gespräch bleiben und gemeinsam nach Lösungen suchen, um eine Eskalation zu vermeiden«.
Nach Angaben des Finanzministeriums standen die gerade von der US-Regierung verhängten Sonderzölle auf Auto-Importe aus Europa im Mittelpunkt der Gespräche von Kukies. Er kam am Freitag mit seinem US-Amtskollegen Scott Bessent und weiteren Vertretern der US-Administration zusammen. Kukies traf bei seiner zweitägigen Reise auch den republikanischen Senator aus Tennessee, Bill Hagerty, sowie die Spitzen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. In dem Gespräch mit Bessent ging es laut Finanzministerium vor allem um die Schwerpunkte der Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland und den USA, das Thema Wettbewerbsfähigkeit und die bilaterale Zusammenarbeit.
Auf Auto-Importe aus Europa sollen im April zusätzliche US-Einfuhrzölle von 25 Prozent greifen. Die EU-Kommission prüft nun Gegenmaßnahmen. Teilweise wird eine Digitalsteuer gefordert, um die US-Internetkonzerne zu treffen. (Reuters/jW)
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