Nach Wahl auf den Komoren: Opposition prangert »groben Betrug« an

Moroni. Nach der ersten Runde der Parlamentswahl auf den Komoren hat die Opposition Betrugsvorwürfe erhoben. Die Wahl sei durch »groben Betrug« beeinträchtigt worden, erklärte der frühere Innenminister und Chef des Oppositionsbündnisses, Daoud Abdallah Mohamed, am Montag. In mehreren Wahllokalen seien »mehr Stimmen als registrierte Wähler« festgestellt worden. In dem ostafrikanischen Inselstaat waren am Sonntag 340.000 Wahlberechtigte zur Direktwahl von 33 Abgeordneten aufgerufen gewesen. Die unabhängige Wahlkommission für Anjouan, die ärmste und am dichtesten besiedelte Komoren-Insel und Heimatregion von Präsident Azali Assoumani, erklärte zwölf Kandidaten von dessen Regierungspartei CRC zu Siegern. Nach Angaben der Wahlkommission erhielten die CRC-Kandidaten zwischen 60 und 100 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei 70 Prozent. Ein Beobachter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte dagegen der Nachrichtenagentur AFP, die Wahlbeteiligung in Anjouan sei »gering« gewesen. Mehrere Oppositionsparteien hatten bereits im Vorfeld erklärt, die Wahl zu boykottieren. Die zweite Runde der Parlamentswahl soll am 16. Februar stattfinden. Präsident Azali Assoumani wies die Vorwürfe des Wahlbetrugs zurück. Er forderte die Opposition auf, Beweise für die Anschuldigungen vorzulegen. Azali Assoumani war erstmals 1999 durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen. Seit 2016 steht er wieder an der Staatsspitze. (AFP/jW)
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