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03.12.2024, 19:33:03 / Ausland

Putin und Erdogan sprechen über Lage in Syrien

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Abgleich der Interessen: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan (l.) und der russische Präsident Wladimir Putin (Kasan, 23.10.2024)

Moskau. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinen türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat am Dienstag nach Kremlangaben aufgefordert, zur Wiederherstellung der Stabilität in Syrien beizutragen. Ankara müsse seinen Einfluss in der Region nutzen, um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen, hieß es in einer Mitteilung zu dem Telefonat. »Wladimir Putin betonte die Notwendigkeit, die terroristische Aggression radikaler Gruppen gegen den syrischen Staat schnellstens zu beenden und die Bemühungen der rechtmäßigen Behörden um die Wiederherstellung von Stabilität und verfassungsmäßiger Ordnung im ganzen Land uneingeschränkt zu unterstützen, insbesondere durch die Nutzung der Möglichkeiten Ankaras in der Region«, teilte der Kreml mit. Demnach hatte Erdogan Putin kontaktiert.

Erdogan sagte nach Angaben seines Kommunikationsbüros, dass die Türkei an einer gerechten und dauerhaften Lösung arbeite. »Präsident Erdogan hob hervor, wie wichtig es ist, der Diplomatie in der Region mehr Raum zu geben, und betonte, dass sich das syrische Regime am politischen Lösungsprozess beteiligen sollte«, hieß es.

Zur Normalisierung der Lage in Syrien soll es laut Kreml nun nicht nur bilaterale Kontakte geben, sondern auch eine Wiederbelebung des sogenannten Astana-Formats, benannt nach früheren Treffen in der kasachischen Hauptstadt. An dem Astana-Prozess zur Beilegung des Konflikts in Syrien ist auch der Iran beteiligt.

In Syrien tobt sei 2011 ein von verschiedenen ausländischen Akteuren angeheizter Bürgerkrieg, in dem sich die Regierung von Präsident Assad mit russischer und iranischer Unterstützung gegen die vom Westen, der Türkei und einigen arabischen Staaten unterstützten Islamisten behaupten konnte. Nach einer Phase relativer Ruhe, in der auch Russland seine militärische Präsenz heruntergefahren hatte, griffen islamistische Milizen in der vergangenen Woche von Idlib aus auf mehreren Achsen an und nahmen unter anderem die Großstadt Aleppo fast kampflos ein. (dpa/jW)

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