Brandenburg: Debatte in BSW-Fraktion
Potsdam. Die BSW-Fraktionsspitze im Potsdamer Landtag will den Umgang mit dem Luftwaffenstützpunkt Holzdorf nach offener Kritik eines Abgeordneten klären. Der Landtagsabgeordnete Sven Hornauf hatte am Montag kurz vor dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen von SPD und BSW gedroht, bei der Wahl des Ministerpräsidenten nicht für Dietmar Woidke zu stimmen. Hornauf lehnt die Stationierung des Raketenabwehrsystems »Arrow 3« in Holzdorf ab. BSW-Fraktionschef Robert Crumbach tadelte Hornauf am Dienstag dafür, mit der Kritik an die Öffentlichkeit gegangen zu sein. Er sehe aber nicht, dass die Wahl Woidkes wegen fehlender Stimmen kritisch werde. Der Ausbau des Stützpunkts und eine Stationierung von »Arrow 3« sei eine Entscheidung der Bundesregierung. Das BSW sehe die Anschaffung und Stationierung des Systems kritisch. Die Stationierung neuer Transporthubschrauber in Holzdorf befürworte er aber, »weil wir die auch in Brandenburg zur Waldbrandbekämpfung brauchen«. Woidke sagte am Dienstag, es gebe in den Verhandlungen »noch Punkte, über die man noch reden muss«. (dpa/jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in H.-J. R. aus Berlin (28. November 2024 um 00:20 Uhr)So, so. Der Fraktionschef Crumbach rechtfertigt die Stationierung des Raketenabwehrsystems mit der Bekämpfung der Waldbrandgefahr? Wo ist denn der Wald geblieben, den Woidke für Teslas Profite hat abholzen lassen? In Wirklichkeit handelt es sich im historischen Vergleich mit der Zustimmung der Kriegskredite der SPD 1914 um Stärkung der Kriegstreiberabsichten. Ich würde auch zum Zweck der Rattenbekämpfung ein Haus in die Luft sprengen. Die Wähler des BSW haben ihre Stimme nicht dafür hergegeben. Sven Hornauf scheint als einziger seinem Wähler- und Friedensauftrag in Brandenburg gerecht zu werden.
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Leserbrief von Hans Wiepert aus Berlin (30. November 2024 um 05:51 Uhr)Die Bundeswehr als zivile Katastropheneinheit? Why not!? Ältere Menschen in Hamburg verweisen auf die Sturmflut 1962, als Hubschrauber der Bundeswehr Menschenleben retteten. Und der Schreiber dieser Zeilen erinnert sich an die Schneekatastrophe 1978/79, als schweres Gerät der, nun ja, Bundeswehr mitgeholfen hat, meterhohe Schneewehen zu beseitigen. Das BSW in Brandenburg und Thüringen hat keinen Zweifel an der bundeseweiten Linie gelassen. Und Waldbrandgefahr ins Lächerliche zu ziehen, ist deplaziert.
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Leserbrief von Onlineabonnent/in H.-J. R. aus Berlin (4. Dezember 2024 um 14:05 Uhr)Sie vergessen die Umstände; was einmal war, ist nicht heute. Für Krieg lassen sich immer auch gern Friedens- und Nutzzwecke finden. Übrigens, je mehr Wald für Tesla und die dafür nun nötige Infrastruktur abgeholzt wird, desto geringer der Grundwasserspeicher und um so höher die Waldbrandgefahr. Da sind die Argumente doppelbödig natürlich gut geeignet.
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