Tunesien: Haftstrafe von Präsidentschaftskandidaten verlängert

Tunis. Der bei der Präsidentschaftswahl in Tunesien unterlegene Kandidat Ayachi Zammel ist nach Angaben seines Anwalts zu weiteren Haftstrafen verurteilt worden. Ein Gericht in Siliana habe gegen seinen Mandanten am Freitag in vier getrennten Fällen Strafen von jeweils einem Jahr und acht Monaten verhängt, teilte der Anwalt Abdessatar Messaoudi mit. Vorgeworfen wird Zammel demnach unter anderem die Fälschung von Unterstützer-Unterschriften für seine Zulassung zur Präsidentschaftswahl.
Damit beläuft sich die Haftzeit von Zammel, der im Oktober ebenfalls wegen Wahlbetrugs zu zwölf Jahren und zuvor bereits zu mehr als zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, nun auf insgesamt mehr als 20 Jahre. Nach Angaben seines Anwalts laufen gegen den ehemaligen Abgeordneten derzeit 37 Verfahren.
Zammel hatte bei der Präsidentschaftswahl am 6. Oktober, für die er aus dem Gefängnis kandidiert hatte, 7,3 Prozent der Stimmen erhalten. Sieger wurde der tunesische Präsident Kais Saied. Er wurde nach dem offiziellen Ergebnis mit 90,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Der weitere Kandidat Zouhair Maghzaoui erreichte nur 1,9 Prozent. Saied wurde 2019 erstmals ins Präsidentenamt gewählt. (AFP/jW)
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