Dein roter Faden in wirren Zeiten
Gegründet 1947 Mittwoch, 2. April 2025, Nr. 78
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Dein roter Faden in wirren Zeiten Dein roter Faden in wirren Zeiten
Dein roter Faden in wirren Zeiten
Online Extra
03.09.2024, 19:10:10 / Ausland

Ukraine: Chef des Stromnetzbetreibers entlassen

Ukraine_Krieg_Charki_81519898.jpg
Volodymyr Kudrytskyi im März in Charkiw

Kiew. In der Ukraine ist der Chef des Stromnetzbetreibers Ukrenergo entlassen worden. Der Aufsichtsrat des Staatskonzerns habe am Montag für seine Entlassung gestimmt, teilte der Vorstandsvorsitzende Wolodymyr Kudryzkyj am Dienstag auf Facebook mit. Berichten zufolge ist der offizielle Grund für seine Entlassung, dass es ihm nicht gelungen sei, das ukrainische Stromnetz vor russischen Angriffen zu schützen. Kudryzkyj wies diese Darstellung zurück und verwies auf von ihm durchgesetzte Schutzmaßnahmen. Er sei vielmehr zum Opfer einer Medienkampagne zur Diskreditierung des Unternehmens geworden, erklärte Kudryzkyj. Die Drahtzieher versuchten, Ukrenergo unter ihre Kontrolle zu bringen.

Die EU-Botschafterin in der Ukraine, Katarina Mathernova, brachte in einem von ukrainischen Medien veröffentlichten Brief ihre »große Besorgnis« zum Ausdruck und warnte vor einer Schwächung des Unternehmens. Der Brief wurde auch von westlichen Geldgebern unterzeichnet, darunter die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und die International Finance Corporation (IFC) der Weltbank.

Zwei Europäer im Aufsichtsrat von Ukrenergo, der Vorsitzende Daniel Dobbeni und das Vorstandsmitglied Peder Andreasen, traten aus Protest gegen Kudryzkyjs Entlassung zurück. Die Entscheidung sei mit Sicherheit »politisch motiviert«, »berechtigte Gründe« dafür gebe es nicht, erklärten sie in einer gemeinsamen Stellungnahme. (AFP/jW)

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Ausland