Ölteppich um brennenden Tanker im Roten Meer

Athen. Nach dem Angriff der jemenitischen Ansarollah auf den Tanker »Sounion« droht eine Ölpest im Roten Meer. Griechenland meldete der UNO Anzeichen für einen Ölteppich von mehr als vier Kilometern Länge im Gebiet um das havarierte Schiff. Der Tanker hat rund eine Million Barrel Rohöl geladen. »Griechenland fordert alle beteiligten Nationen und Akteure dringend zur Mithilfe dabei auf, die Umweltgefährdung zu verhindern und das Problem möglichst bald zu lösen«, hieß es in dem auf Donnerstag datierten und am Freitag veröffentlichten Schreiben. Griechenland ließ seinen Appell über die UN-Schiffahrtsbehörde verbreiten und bat zudem Saudi-Arabien um Hilfe.
Die Bergung der »Sounion« werde nach ersten Planungen in den nächsten 48 Stunden gestartet, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen am Freitag. Sie dürfte kompliziert werden, da die Ansarollah Sprengsätze an dem Schiff angebracht hätten. Ob der Tanker in einen Hafen geschleppt oder die Ladung in ein anderes Schiff gepumpt wird, könne erst nach einer Inspektion der »Sounion« entschieden werden.
Zu Beginn der Woche hatte es widersprüchliche Berichte darüber gegeben, ob die Ladung der »Sounion« bereits ausgelaufen sei. Vertreter der EU-Mission zum Schutz der Schiffahrt im Roten Meer, »Aspides«, verneinten dies. Die USA erklärten, aus dem Schiff trete an der Stelle Flüssigkeit aus, wo es getroffen worden sei. Es handele sich nicht um die Ladung.
Die gut 274 Meter lange »Sounion« war vergangene Woche westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeida von mehreren Geschossen getroffen worden. Die Folge waren ein Brand an Bord und ein Ausfall der Maschinen, so dass der Tanker manövrierunfähig im Roten Meer trieb. Inzwischen hat die Crew das mittlerweile vor Anker liegende Schiff verlassen. Es brennt noch immer.
Die weite Teile Jemens kontrollierenden Ansarollah greifen immer wieder Handelsschiffe vor ihrer Küste an, die entweder Israel ansteuern oder einen anderen Bezug zu dem Nahoststaat haben. Sie wollen damit ein sofortiges Ende des Gazakriegs erreichen. Viele Reedereien meiden daher seit einiger Zeit den Seeweg durch das Rote Meer und den Suezkanal, was die Frachtraten und die aufgewendete Zeit empfindlich erhöht. (Reuters/jW)
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