Gaza: UN mussten erneut Drehkreuz für Hilfsgüter räumen

Genf. Die Vereinten Nationen mussten ihr Drehkreuz für die humanitäre Hilfe im Gazastreifen auf Anweisung des israelischen Militärs zum zweiten Mal räumen. Das Drehkreuz mit Lagern und Unterbringung für Mitarbeiter war Anfang Mai vor dem Vorrücken der israelischen Soldaten in Rafah im Süden des Gazastreifens schon einmal verlegt worden. Das neue Drehkreuz mit Unterkünften, Büros und Lagerräumen für humanitäre Güter war in Deir al-Balah weiter nördlich eingerichtet worden. Am Sonntag gab es für das Gebiet aber auch einen Räumungsaufruf. Man werde alles tun, die Versorgung trotzdem aufrechtzuerhalten, sagte am Dienstag ein Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA in Genf. Nach OCHA-Angaben hat es seit Oktober 2023 Räumungsaufrufe für fast 90 Prozent des Gazastreifens gegeben. Seit Freitag seien Räumungsanweisungen für 19 Viertel im nördlichen Gazastreifen und in Deir al-Balah ergangen, sagte der Sprecher. Dort befänden sich 15 Gebäude, in denen Mitarbeiter der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen und ihre Familien wohnten. Ebenso seien vier UN-Lager für Hilfsgüter, ein Wasserreservoir, eine Entsalzungsanlage sowie drei Brunnen, zwei kleinere Kliniken und ein Krankenhaus betroffen. In den Gebieten seien zudem 29 Notunterkünfte für Geflüchtete. Die Bevölkerung sei zunehmend gezwungen, sich in einer von israelischer Seite ausgewiesenen Zone um Al Mawasi zu konzentrieren, die lediglich 11 Prozent der Gesamtfläche des Gazastreifens umfasse, hieß es in einem Montag veröffentlichten OCHA-Bericht. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Nicht vergessen
vom 28.08.2024 -
Vorstoß auf Belgorod
vom 28.08.2024 -
Khan drängt auf Haftbefehle
vom 28.08.2024 -
Spekulation auf Umsturz
vom 28.08.2024 -
Staatsstreich von oben
vom 28.08.2024 -
US-Sicherheitsberater in Beijing
vom 28.08.2024 -
»Wir nennen es soziale Säuberung«
vom 28.08.2024