Libor-Skandal: Ex-Händler legt Klage gegen Deutsche Bank bei

New York. Im Zusammenhang mit dem sogenannten Libor-Skandal hat ein weiterer ehemaliger Händler der Deutschen Bank seine millionenschwere Klage gegen das Geldhaus beigelegt. Dies teilte der Anwalt des Klägers Gavin Black, dem früheren Chef des Geldmarkt- und Derivatehandels in London, am Montag mit. Die entsprechenden Unterlagen seien am vergangenen Donnerstag eingereicht worden. Die Deutsche Bank wollte sich zu diesem Thema nicht äußern.
Black war 2018 wegen Manipulation des »London Interbank Offered Rate« (Libor) zu einer Geldstrafe und Hausarrest verurteilt worden. Der Libor gilt als Referenz für Kreditkarten- und Hypothekenzinsen. Dieses Urteil wurde allerdings im Berufungsverfahren wegen Mangels an Beweisen aufgehoben. In seiner nun beigelegten Zivilklage hatte Black der Deutschen Bank vorgeworfen, vor Gericht falsche Angaben zu Blacks Rolle im Libor-Skandal gemacht zu haben, um die eigene straf- und zivilrechtliche Haftung zu verringern oder zu beseitigen.
Vor einigen Wochen hatte sich ein anderer Ex-Händler in einem ähnlichen Streit mit der Deutschen Bank ebenfalls außergerichtlich geeinigt. Diese hatte 2015 im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal eine Strafe von 2,5 Milliarden Dollar bezahlt, insgesamt wurden Banken weltweit zu neun Milliarden Dollar verurteilt. Der Libor lief 2022 aus. (Reuters/jW)
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