Sudan öffnet Grenze für Hilfe

Port Sudan. Der Sudan wird für die Dauer von drei Monaten den Grenzübergang Adre an der Grenze zum Tschad für humanitäre Hilfe öffnen. Das kündigte der Regierungsrat von De-facto-Machthaber Abd Al-Fattah Al-Burhan am Donnerstag auf der Plattform X an. Adre ist die größte Grenzstadt im östlichen Tschad.
Im Sudan herrscht 16 Monate seit Beginn des blutigen Machtkampfs zwischen Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo eine humanitäre Krise. Das Land steht vor einer Hungersnot, mehr als zehn Millionen Menschen sind durch Kämpfe und Bombardierungen vertrieben worden. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) sind mehr als 25 Millionen Menschen im Sudan akut von Hunger bedroht. Das ist gut die Hälfte der Gesamtbevölkerung.
Hilfsorganisationen fordern die Konfliktparteien seit Monaten auf, Zugang zu den notleidenden Menschen zu ermöglichen. Vor allem in die Region Darfur können Hilfsgüter nur über den Tschad gelangen.
In der Schweiz laufen derzeit Gespräche zur Lösung der humanitären Krise im Sudan. Ziel ist ein Waffenstillstand, um mehr humanitäre Hilfe für Millionen Menschen ins Land zu bekommen. Die von Burhan geleitete Armee hat allerdings keinen Vertreter geschickt. Grund ist ein Drohnenangriff auf Burhan Ende Juli, dessen Urheberschaft allerdings unklar ist.
US-Außenminister Antony Blinken führte nach Angaben des State Departments am Mittwoch abend (Ortszeit) ein Telefongespräch mit Burhan, in dem er die Notwendigkeit einer Teilnahme an den Gesprächen sowie eines Endes des Konflikts betonte. (dpa/jW)
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