Dein roter Faden in wirren Zeiten
Gegründet 1947 Freitag, 7. März 2025, Nr. 56
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Dein roter Faden in wirren Zeiten Dein roter Faden in wirren Zeiten
Dein roter Faden in wirren Zeiten
Online Extra
07.08.2024, 18:25:15 / Ausland

Great Barrier Reef: Höchste Wassertemperatur seit 400 Jahren

Korallenbleiche_83078279.jpg
Durch zu heiße Umgebungstemperatur ausgebleichte Korallen am Zenith Reef im nördlichen Great Barrier Reef (November 2016)

Melbourne. Die Wassertemperaturen rund um das Great-Barrier-Korallenriff in Australien haben einen neuen Höchstwert erreicht. Einem Forschungsteam zufolge war es dort in den vergangenen 400 Jahren nicht so warm wie in diesem Jahr. Die Erwärmung könne auf menschliche Einflüsse zurückgeführt werden, schreibt das Team im Fachblatt Nature, aus dem die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch zitierte. Die Forschenden um Benjamin Henley von der University of Melbourne haben die Temperaturen der Meeresoberfläche von 1618 bis 1995 anhand von Korallenskeletten aus dem Riff rekonstruiert und diese mit den aufgezeichneten Temperaturdaten der Meeresoberfläche der Jahre 1900 bis 2024 abgeglichen.

Vor 1900 sind die Wassertemperaturen demnach relativ stabil gewesen. Die Studie zeigt, dass von 1960 bis 2024 ein steter Anstieg zu verzeichnen war: Im Zeitraum Januar bis März wurde eine durchschnittliche Erwärmung von 0,12 Grad pro Jahrzehnt gemessen. Dennoch gebe es auch Unsicherheiten bei den rekonstruierten Temperaturdaten aus der Zeit vor 1900. Einige der chemischen Anteile in den Korallen, die zur Modellierung der Temperaturen verwendet wurden, wurden möglicherweise von anderen Variablen wie etwa dem Salzgehalt beeinflusst.

Mit dem Anstieg der Wassertemperaturen steigt das Risiko von Massenbleichen und Korallensterben. Im März 2024 wurde am Great Barrier Reef, das ein vielfältiges ökologisches Netzwerk beherbergt, das fünfte Massenbleiche-Ereignis innerhalb von acht Jahren bestätigt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weisen darauf hin, dass wahrscheinlich 70 bis 90 Prozent der Korallen weltweit verloren gehen. Zudem würden zukünftige Korallenriffe wahrscheinlich eine andere Gemeinschaftsstruktur mit einer geringeren Vielfalt an Korallenarten aufweisen. (dpa/jW)

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Ausland