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06.08.2024, 19:04:42 / Kapital & Arbeit
Nordafrika

Proteste in Libyen bremsen Ölförderung

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Durch Streik lahmgelegt: Anlagen auf dem Scharara-Ölfeld in der libyschen Wüste (3.12.2014)

Wien. In Libyen ist es infolge lokaler Proteste zu einem Rückgang der Produktion auf dem teilweise zum österreichischen OMV-Konzern gehörenden Ölfeld Scharara gekommen. Die staatliche National Oil Company (NOC), die das Feld in einem Joint Venture mit internationalen Ölkonzernen betreibt, teilte am Dienstag mit, dass sie die Förderung wegen eines Sitzstreiks schrittweise reduziert habe. Die Produktion sei auf 200.000 Barrel pro Tag zurückgegangen, sagten zwei Ingenieure zur Nachrichtenagentur Reuters. Das Ölfeld im Murzuk-Becken im Südwesten des Landes ist mit einer Förderkapazität von rund 300.000 Barrel pro Tag eines der größten des Landes.

Die OMV reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage. Am Montag hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die Produktion auf dem Scharara-Feld seit Sonntag nachmittag gedrosselt und seit Wochenbeginn weiter zurückgegangen sei. Die Ursache war der OMV nach eigenen Angaben nicht bekannt. Worum es bei dem Streik der Ölarbeiter geht, wurde nicht berichtet. Neben den Österreichern sind an dem Ölfeld auch die spanische Repsol, die französische Total und die norwegische Equinor beteiligt.

Die Produktion des Feldes wurde wegen Unruhen in dem Land bereits in der Vergangenheit öfters unterbrochen, nachdem Libyen 2011 von der NATO ins Chaos gestürzt und Staatschef Muammar Al-Ghaddafi von mit der Kriegsallianz verbündeten Al-Kaida-Kräften zu Tode gequält worden war. Noch heute ist das erdölreiche Land in Nordafrika zwischen Ost und West gespalten. (Reuters/jW)

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