Iran: Kurde hingerichtet

Urmia. Im Iran ist das letzte Mitglied einer Gruppe von Kurden hingerichtet worden. Kamran Scheicheh wurde am Donnerstag im Gefängnis Urmia im Nordwesten des Landes gehängt, wie die Menschenrechtsorganisationen Iran Human Rights (IHR) mit Sitz in Norwegen und die Rights Activists News Agency (HRANA) in den USA mitteilten. Er war wegen »Korruption auf Erden« verurteilt worden, einem der schwerwiegendsten Vergehen im iranischen Strafrecht.
Scheicheh war 2008 gemeinsam mit sechs weiteren Kurden zum Tode verurteilt worden. Ihnen wurde zur Last gelegt, einer verbotenen extremistischen Bewegung anzugehören und mit dem Mord an einem Geistlichen in Mahabad im Westen des Iran in Verbindung zu stehen. Die sechs anderen Verurteilten wurden seit November 2023 nacheinander einzeln hingerichtet.
Amnesty International prangert an, dass die sieben Kurden nach einem »unfairen Prozess« mit »Verdacht auf Folter und andere Misshandlungen« verurteilt worden seien. Im Juli wurde zudem nach Angaben von Aktivisten eine im Dezember festgenommene Gewerkschafterin mit Verbindungen zu einer verbotenen kurdischen Partei zum Tode verurteilt.
Dem IHR zufolge war die jüngste Hinrichtung Teil einer neuen Welle von Exekutionen, die während der Präsidentschaftswahl pausierten. Allein seit Samstag wurden mindestens 20 Menschen hingerichtet. (AFP/jW)
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