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19.07.2024, 19:57:58 / Kapital & Arbeit

EU erhebt Antidumpingzölle auf Süßungsmittel aus China

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Kommt der Süßstoff aus China, ist er in der EU nicht mehr recht willkommen

Brüssel. Die EU hat vorläufige Antidumpingzölle auf Einfuhren des kalorienfreien Süßungsmittels Erythrit aus China eingeführt. Wie aus dem EU-Amtsblatt hervorgeht, wird auf Ware des größten chinesischen Erythrit-Herstellers Sanyuan ab sofort ein Zusatzzollsatz in Höhe von 156,7 Prozent fällig. Für Exporte anderer Hersteller aus China gelten Sätze in Höhe von 31,9 bis zu 235,6 Prozent.

Als Grund für die Maßnahme wird genannt, dass die Preise für Erythrit nicht das Ergebnis des freien Spiels der Marktkräfte seien, sondern durch erhebliche staatliche Eingriffe beeinflusst würden. Die Antidumpingzölle gelten erst einmal für die Dauer von sechs Monaten.

Nach Angaben der EU wird Erythrit hauptsächlich als Zuckerersatz in Lebensmitteln und Getränken verwendet - entweder in reiner Form oder in Mischung mit anderen Zutaten wie zum Beispiel dem natürlichen Süßungsmittel Stevia. Gebraucht wird es demnach bei Tisch sowie etwa in Getränken, Süßwaren, Backwaren und Sportnahrung.

Darüber hinaus plant die EU plant Sonderzölle auf die Einfuhr von Biodiesel aus China. Die zusätzliche Zölle sollten zwischen 12,8 Prozent und 36,4 Prozent des Warenwertes betragen, wie aus einem am Freitag veröffentlichten EU-Dokument hervorgeht. Gelten sollen die Zölle vorläufig ab Mitte August, die EU-Untersuchung wegen der Dumpingpreise ist bis Februar geplant. Dann könnten die Zölle endgültig für fünf Jahre festgelegt werden.

Europäische Hersteller hatten geklagt, dass Biodiesel in großem Umfang zu Dumpingpreisen in die EU eingeführt werde. 90 Prozent aller chinesischen Biodieselausfuhren gingen in die EU. Mehrere Firmen in Europa hatten daraufhin ihre Produktion gedrosselt oder eingestellt. (dpa/Reuters/jW)

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