Selenskij will Abschuss russischer Raketen durch NATO-Länder

Oxford. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij unternimmt den nächsten Versuch, die NATO direkt in den Ukraine-Krieg zu verwickeln. Am Donnerstag forderte er sie auf, russische Raketen und Drohnen über der Ukraine direkt abzuschießen. »Es muss einen kollektiven Willen geben, diese abzuschießen, genauso wie es bei iranischen Raketen und Drohnen war«, sagte der Staatschef mit Verweis auf den Abschuss iranischer Raketen und Drohnen, die auf Israel abgefeuert worden waren, beim Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Woodstock bei Oxford. Raketen und Drohnen seien keine »Träger staatlicher Souveränität«. »Diese Schritte müssen unternommen werden«, sagte Selenskij und erwähnte namentlich die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Polen.
Außenminister Dmytro Kuleba hat in den vergangenen Monaten mehrfach ähnliche Forderungen erhoben. Polen hatte kürzlich auf ukrainische Initiative hin ein solches Vorgehen der NATO-Verbündeten für ein Abfangen russischer Raketen über der Westukraine vorgeschlagen. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg jedoch wies dieses Ansinnen zurück. »Wir werden nicht zu einer Konfliktpartei. Deshalb unterstützen wir zwar die Ukraine bei der Zerstörung russischer Flugzeuge, aber die NATO wird nicht direkt beteiligt sein«, sagte der Norweger vergangene Woche. Warschau hatte seine Zustimmung zu dem Vorschlag von einer Entscheidung auf NATO-Ebene abhängig gemacht. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Europagipfel in England
vom 19.07.2024 -
Sündenbock Schmuggler
vom 19.07.2024 -
Ohrenwischerei
vom 19.07.2024 -
Israels heißer Norden
vom 19.07.2024 -
Kein Palästina, niemals
vom 19.07.2024