Migrationsgipfel im libyschen Tripolis

Tripolis. Auf einer Konferenz in Libyen zu sogenannter irregulärer Einwanderung haben europäische und afrikanische Länder die Schaffung einer »strategischen« Zusammenarbeit in diesem Bereich diskutiert. »Es ist Zeit dieses Problem zu lösen«, sagte der libysche Innenminister Imad Trabelsi am Mittwoch auf dem Transmediterranean Migration Forum, auf dem auch Italiens ultrarechte Premierministerin Giorgia Meloni zugegen war.
Libyen liegt rund 300 Kilometer von Italien entfernt und ist ein wichtiger Abfahrtsort für Geflüchtete und Wanderarbeiter hauptsächlich aus Afrika, die die gefährliche Reise über das Mittelmeer unternehmen, um dort Asyl zu beantragen oder in der Landwirtschaft unterbezahlten Knochenjobs zu versehen. Mit der zunehmenden Abschottung der Europäischen Union stranden viele dieser Menschen inzwischen in Libyen oder anderen nordafrikanischen Ländern.
Der libysche Regierungschef Abdelhamid Dbeibah sprach von einer »moralischen Verantwortung« gegenüber den Menschen, die »die Wüste und das Meer« überqueren. »Wir können die Migrationskrise nur an der Wurzel beheben, in den Herkunftsländern«, gab Dbeiba zu bedenken und forderte Entwicklungsprojekte in diesen Staaten. Das einst wohlhabende Libyen wurde 2011 von der NATO ins Chaos gestürzt. Schutzsuchende und Wanderarbeiter laufen seitdem Gefahr, in dem Land entführt und erpresst, ja versklavt zu werden, wie Menschenrechtsgruppen warnen. (AFP/jW)
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