Meloni mahnt angeblich Partei nach Rassismus

Rom. Italiens extrem rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ruft die eigene Partei nach Enthüllungen über rassistische und antisemitische Äußerungen in der Jugendorganisation angeblich zur Ordnung. Die Vorsitzende der größten Regierungspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) schrieb in einem veröffentlichten Brief: »Bei den Fratelli d'Italia ist kein Platz für rassistische oder antisemitische Positionen.« Wer dies anders sehe, müsse gehen. Meloni steht seit bald zwei Jahren in Rom an der Spitze einer Koalition aus drei rechten Parteien.
Die Regierungschefin reagierte damit auf die Ergebnisse einer verdeckten Recherche in der Jugendorganisation ihrer Partei, Gioventù Nazionale (Nationale Jugend). Dabei hatten Journalisten des Nachrichtenportals Fanpage offen faschistische, rassistische und antisemitische Äußerungen aufgedeckt, bis hin zu Rufen wie »Sieg Heil«. In Video-Aufnahmen ist zu sehen, wie vom Nachwuchs der faschistische Gruß gezeigt wird. Auch eine jüdische Senatorin der Fratelli, Ester Mieli, wurde verächtlich gemacht.
Die erst 2012 gegründete Partei hat ihre Wurzeln in Italiens (post-)faschistischer Bewegung. Meloni war früher selbst in der Jugendorganisation der Vorgängerpartei MSI, die von Anhängern des faschistischen Diktators Benito Mussolini (1883-1945) gegründet wurde. (dpa/jW)
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