Sorge um »Leistungscharakter«: Treffen zur Reform der Bundesjugendspiele

Wiesbaden/Frankfurt am Main. In der Debatte um die Reform der Bundesjugendspiele hat Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU) gefordert, den Leistungsaspekt wieder mehr in den Blick zu nehmen. »Das Rad muss jetzt ganz schnell wieder zurückgedreht werden. Es geht in die völlig falsche Richtung, wenn wir unseren Kindern vermitteln, dass Leistung nichts mit dem Leben zu tun hat«, sagte er gegenüber Bild vor einem Treffen der Sportkommission der Kultusministerkonferenz mit Vertretern des Deutschen Olympischen Sportbundes, das am Donnerstag in Frankfurt stattfand.
Wie dpa aus Teilnehmerkreisen erfuhr, handelte sich um ein reguläres Treffen, das einmal im Jahr stattfindet. Es werde besprochen, ob man die Wettkampfkomponente wieder stärke, hatte es vorab geheißen. Entscheidungen seien nicht getroffen, aber das Thema erörtert worden. Seit diesem Schuljahr werden die jährlich stattfindenden Spiele in der Sportart Leichtathletik für alle Grundschulkinder bis zur vierten Klasse nur noch als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf organisiert. Bislang war das nur in den ersten beiden Klassen der Fall. Vor allem von konservativen Sportpolitikern wird seit einiger Zeit eine Kampagne geführt, um den »Leistungscharakter« der Bundesjugendspiele wieder in den Vordergrund zu stellen.
Der DOSB steht nach Angaben eines Sprechers weiter hinter der Reform. Er verwies auf eine Mitteilung des Verbands vom vergangenen Sommer, in der es unter anderem hieß: »Wettbewerb im Gegensatz zum Wettkampf bedeutet nicht, dass es sich um ein rein spielerisches Angebot handelt. Der Wettbewerb ist vielmehr als ein auf die Entwicklung der Kinder angepasstes sportliches Angebot zu verstehen.« (dpa/jW)
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