USA: Oberster Mediziner erklärt Waffengewalt zur Gesundheitskrise

Washington. Erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika hat der oberste Mediziner des Landes Waffengewalt als »öffentliche Gesundheitskrise« eingestuft. Für »viel zu viele Amerikaner« habe diese »den Verlust von Menschenleben, unvorstellbaren Schmerz und tiefe Trauer bedeutet«, erklärte der amtierende Surgeon General, Vivek Murthy, am Dienstag in Washington, D. C. zum vorgelegten ersten Berichts seiner Behörde zu dem Thema. Murthy leitet den öffentlichen Gesundheitsdienst der USA.
Wie es in dem Bericht unter Berufung auf Daten staatlicher Stellen und aus anderen Quellen heißt, stellten die USA wegen der hohen Anzahl an Verletzten und Todesopfern durch Schusswaffen einen extremen Ausnahmefall dar – insbesondere mit Blick auf die verletzten und getöteten Kinder. Demnach sind Schussfeuerwaffen mittlerweile die häufigste Todesursache für US-Bürger im Alter zwischen einem und 19 Jahren. Allein im Jahr 2022 seien mehr als 48.000 Menschen auf diese Weise gestorben.
Der Surgeon General sprach sich unter anderem für Investitionen in die Forschung zu Waffengewalt, in Erziehungsprogramme, psychologische und psychiatrische Betreuung sowie für strenge Kontrollen potenzieller Waffenkäufer aus. Zudem müsse die sichere Aufbewahrung von Feuerwaffen verpflichtend, Sturmfeuerwaffen verboten und alle möglichen Waffenkäufer stärker überprüft werden. (AFP/jW)
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