Hunter Biden verurteilt

Wilmington. Hunter Biden, der Sohn des US-Präsidenten Joseph Biden, ist am Dienstag von einem Gericht im Zusammenhang mit einem Waffenkauf für schuldig befunden worden. Die Geschworenen des Bundesgerichts in Wilmington sahen als erwiesen an, dass Hunter Biden im Oktober 2018 auf einem Formular über seinen Drogenkonsum gelogen hatte. Das Strafmaß wird in einem getrennten Schritt festgelegt. Dem 54jährigen drohen bis zu 21 Monate Haft. Hunter Bidens Anwälte hatten argumentiert, er habe zum Zeitpunkt des Kaufs keine Drogen genommen und sich selbst nicht als süchtig wahrgenommen.
Joseph Biden sagte in einer ersten Reaktion, er akzeptiere den Ausgang des Verfahrens. Der Präsident hatte im Vorfeld des Urteils angekündigt, er würde seinen Sohn nicht begnadigen. Der Fall könnte im Präsidentschaftswahlkampf eine Rolle spielen: Bidens republikanischer Rivale Donald Trump hatte nach seiner eigenen Verurteilung erklärt, dass die Demokraten das Justizsystem zu ihrem Vorteil und gegen ihn nutzen. Eine Stellungnahme von Trump lag zunächst nicht vor. Er war am 30. Mai im Zusammenhang mit einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels von einem Geschworenengericht für schuldig befunden worden. Die Anklage war in New York von einer Anklagejury auf Betreiben des demokratischen Staatsanwalts Alvin Bragg erhoben worden.
Die Anklage gegen Hunter Biden wurde von David Weiss vorgebracht, einem von Trump während seiner Präsidentschaft eingesetzten Sonderermittler des Justizministeriums. Weiss wirft dem Sohn des Präsidenten auch Steuervergehen im Umfang von 1,4 Millionen US-Dollar von 2016 bis 2019 vor. Zugleich soll er Millionen Dollar für Drogen, Eskortdienste, Autos und andere teure Gegenstände ausgegeben. Das Verfahren dazu soll am 5. September in Los Angeles beginnen. Hunter Biden weist auch diese Vorwürfe zurück. (Reuters/jW)
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